Haben Sie auch den Eindruck, dass Sie mit doppeltem Einsatz nur noch die Hälfte der Kunden erreichen? Wenn dies der Fall ist, stelle ich Ihnen heute sieben Tipps vor, um Ihre Kunden nicht mit belanglosen Webseiten zu langweilen.

Inspiriert hat mich dazu das neue Buch von Klaus Eck und Doris Eichmeier: “Die Content Revolution im Unternehmen”. Die beiden Kollegen bestätigen, was ich bereits vor Jahren mit meinen eigenen Webseiten erlebt habe. Heute kommen viele (potentielle) Kunden nicht mehr über die Startseite zum Unternehmen, sondern über Suchbegriffe, die sie bei google eingeben – quasi durch den Hintereingang. Sie geben in der Suchmaschine konkrete Fragen ein. Fraglich ist nur, ob Sie diese Wünsche auch mit Content, mit hochwertigem Inhalt beantworten?

1. Starten Sie einen aktiven Dialog

Wir leben in einer postmodernen Content-Gesellschaft: Die Kunden wünschen sich im digitalen Zeitalter – neben einem guten Preis-Leistungsverhältnis – die richtigen Informationen zur richtigen Zeit. Viele, die ein Hotel suchen oder eine Reise buchen, prüfen zuerst die Bewertungsportale und wollen wissen, welche Erfahrungen andere Gäste gemacht haben. Wer ein neues Auto kaufen will, erwartet online neben aktuellen Tests und Fahrberichten auch einen Konfigurator, um sein Wunschauto zusammenzustellen. Das ist heute “State-of-the-Art”, eine Selbstverständlichkeit. Gleichzeitig wollen sie über die sozialen Netzwerke mit Ihnen kommunizieren. Wie im analogen Leben geht es um den aktiven Dialog.

2. Vermeiden Sie langweiliges Werbe-Blah-Blah

Die Zeit der statischen Webseiten ist endgültig vorbei, auf denen die Texte der Werbebroschüren ein zweites Mal verwertet wurden. Das bestätigen auch Klaus Eck und Doris Eichmeier in ihrem aktuellen Buch: “Laut einer Umfrage von Unisphere Research vertrauen 71 Prozent der Käufer jenen Marken, die mit nützlichen Informationen aufwarten, ohne gleich etwas verkaufen zu wollen.” Gefragt sind ehrliche Inhalte, die dem (potentiellen) Käufer einen Nutzen bieten. Zudem sollten die Inhalte möglichst unterhaltsam, mitunter humorvoll präsentiert werden. Ein gelungenes Beispiel präsentiert der Porsche Newsroom.

3. Erzählen Sie persönliche Geschichten

Das Zauberwort heißt “Storytelling”. Bereits seit tausenden von Jahren lieben Menschen spannende Geschichten, wollen sich mit Helden und ihren Abenteuern identifizieren. Ich bin überzeugt: Auch in Ihrem Unternehmen gibt es spannende Geschichten, die lohnenswert sind, dass Ihre Kunden sie lesen und davon berührt werden. Vor allem dann, wenn ein Kunde als Held der Geschichte selbst vorkommt, ist die Identifikation besonders groß. Das ist der Grund, warum ich seit Jahren blogge und meinen Kunden Geschichten erzähle. Nutzen Sie die Kraft des Storytellings für Ihr Unternehmen!

4. Planen Sie eine spannende “Customer-Journey”

71zvysmYIjLDas AIDA-Modell (Attention, Interest, Desire, Action) hat nach Ansicht von Klaus Eck und Doris Eichmeier ausgedient. Auf dem Weg vom ersten Interesse bis zum Kauf erwartet der Konsument heute praktische Unterstützung auf seiner “Kunden Reise”. Allein zwischen 2011 und 2012 hat sich die Zahl an Informationsquellen verdoppelt, die vor dem Kauf genutzt wurden (Google ZMOT-Analyse). Die beiden Autoren weisen darauf hin, dass der Kunde “während des Kaufprozesses fünfmal stärker auf Content angewiesen ist, als noch vor fünf Jahren.” Sie wollen nicht nur Infos, sondern Erklärungen.

5. Kommunizieren Sie transparent

“Käufer erwarten von Unternehmen eine bislang unbekannte Offenheit, etwa über ihre ethische Einstellungen” (Tony Zambito 2014). Von daher sollten Sie auf Ihrer Internetseite auch offen kommunizieren, in welchen Bereich Ihr Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt. Das Schlagwort “Social Responsipility” spielt nicht nur in Konzernen eine wichtige Rolle, sondern gewinnt auch im Mittelstand zunehmend  an Bedeutung. Mit aktuellen Information aus Ihrer Firma ermutigen Sie auch Ihre Kunden, dass sie selbst Verantwortung übernehmen.

6. Erstellen Sie einen Redaktionsplan

Bevor Sie mit einem regelmäßigen Blog starten, sollten Sie für mindestens ein Jahr einen Redaktionsplan erstellen. Berücksichtigen Sie dabei auch die Ferien- und Jahreszeiten, in denen das Interesse Ihrer (potentiellen) Kunden besonders groß ist. Denken Sie auch an einen kurzweiligen Themenmix aus persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Themen. Überraschen Sie Ihre Leser mit kurzweiligen Geschichten, die authentisch und abwechslungsreich geschrieben sind. Gerne unterstütze ich Sie bei Ihrem Redaktionsplan und entwickle in einem Workshop mit Ihnen die Themen für mindestens 100 Beiträge, die für zwei Jahre reichen.

7. Benennen Sie einen Content-Verantwortlichen

Damit Sie für die neue “Content-Revolution” vorbereitet sind, sollten Sie im Unternehmen einen Verantwortlichen benennen und für diese Aufgabe auch schulen. Dieser Mitarbeiter sollten wöchentlich das Zusammenspiel aller Kanäle (Blog, Facebook, Xing, Webseite und E-Mail-Newsletter) steuern und auch aktuelle Inhalte aus unterschiedlichen Abteilungen sammeln. Zwei Mal im Jahr schule ich gemeinsam mit meiner Kollegin Monika Bylitza die Content-Verantwortlichen in einem viertägigen Seminar zum “Social Media Manager”.

Mein Buchtipp: Klaus Eck und Doris Eichmeier: “Die Content-Revolution im Unternehmen” (Haufe Verlag)