In der aktuellen Ausgabe 2/2018 berichtet “Der Spiegel” von einer Begegnung der besonderen Art: Ein Abiturient gibt dem Manager von RWE digitale Nachhilfe “in Sachen Instagram, Chatrooms und Internetsicherheit”. Eine gute Idee finde ich, die auch im Mittelstand Schule machen sollte.

Digitale Nachhilfe – Der Spiegel 2/2018

Schüler trifft “hohes Tier”

“Als ich ins Büro kam, fühlte ich mich etwas klein”, schreibt der Schüler im Spiegel-Artikel und zeigt sich überrascht, wie locker der Chef dem Abiturienten begegnet: “Das hätte ich gar nicht gedacht von so einem hohen Tier. Er löcherte mich mit Fragen: Wie kann seine Firma in den sozialen Medien gut rüberkommen? Was kann er tun, damit sich Jugendliche bewerben?”

Mich begeistert diese Initiative, weil ich schon seit Jahren überzeugt bin, dass jede Führungskraft von den kommenden Generationen sehr viel lernen kann. Die Gretchenfrage ist nur: Wo begegnen sich die beiden ganz organisch?

Ganz klar im Vorteil sind alle Handwerker und Unternehmer, die eigene Kinder haben und damit ganz natürlich das Kommunikationsverhalten und auch die gängigen Medien miterleben. Viele Eltern haben Facebook, Instagram und WhatsApp erst durch ihre Kinder kennen- und auch schätzen gelernt.

Mentoring als organisches Win-win

Ich persönlich bin ein großer Fan von Mentoring: Seit acht Jahren begleite ich junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben. Da ich selbst keine Kinder habe, kann ich diese Zeit einsetzen, um ehrenamtlich fünf Jugendliche zu beraten.

Manche Mentoringbeziehungen sind nur von kurzer Dauer, weil die Fragen schnell geklärt sind. Doch etliche Mentees begleite ich bereits seit Jahren und profitiere von jedem Gespräch für mein eigenes Leben. Ich bin überzeugt, dass auch das ehrenamtliche Mentoring für beide Seiten ein organisches Win-win darstellt.

Der Mentor profitiert genauso vom Lebensalltag und der Leichtigkeit, mit denen der Mentee mit den digitalen Medien umgeht. Das macht auch das Beispiel diese Woche im “Spiegel” deutlich.

Digitale Nachhilfe für den Chef

Interessant finde ich, welche Nachhilfe die Abiturienten des Kölner Dreikönigsgymnasiums den Chefs geben: “Ich erkläre ihm, was ein Hashtag ist, dass man damit seine Posts mit Themenbereichen versehen kann. Ich schlug vor, dass seine Firma Bilder veröffentlicht, die nicht nur die Fassade des Unternehmens zeigen, sondern die Art, wie dort gearbeitet wird und was im Inneren passiert.”

Doch der Schlüsselsatz des 18jährigen lautet: “Wer Aufmerksamkeit möchte, muss Einblicke zulassen.” Damit trifft er den Kernpunkt, den ich auch als Reputationsberater immer wieder von mittelständischen Unternehmern zu hören bekomme: “Ich möchte mich nicht in der Öffentlichkeit präsentieren!”

Wieviel Öffentlichkeit lasse ich zu?

Dieses Dilemma führt bei etlichen Firmen dazu, dass sie keine Fachkräfte und auch keine neuen Auszubildenden finden. Denn die Zielgruppe der jungen Mitarbeiter beobachtet in den digitalen Netzwerken sehr genau, ob das Unternehmen dort überhaupt aktiv ist und wie “gut sie dort rüberkommen”.

Die Gegenfrage, die sich jeder Handwerker und jeder Mittelständler stellen sollte: Warum sollen sich Jugendliche ausgerechnet in meinem Unternehmen bewerben? Nur wenn Sie selbst dazu eine klare Antwort haben und diese auch glaubwürdig kommunizieren, finden Sie auch die gewünschten Mitarbeiter.

Ganz oben: Ihr Instagram Kanal

Während sich manche kleine und mittelständische Unternehmen noch überlegen, ob sie eine Fanpage bei Facebook anlegen sollten, hat die jugendliche Zielgruppe bereits ihr nächstes “Lieblingsnetzwerk” gefunden: Instagram.

Zugegeben: Ich habe auch etwas gebraucht, bis ich mich für Instagram begeistern konnte und dann durch die Anleitung eines jungen Mannes, den ich als Mentor begleite, im Sommer 2016 meine ersten Versuche gestartet.

Mittlerweile bin ich überzeugt, dass gerade im “Influencer Marketing” Instagram die zentrale Rolle spielt. Über die sieben wichtigsten Fakten habe ich im September einen ausführlichen Beitrag geschrieben.

Fotoshooting speziell für Social Media

Bereits im Sommer habe ich mich mit einem der besten Social Media-Fotografen in Deutschland getroffen, der für einen jungen Politiker eine Instagram Reportage fotografiert hat. Diese Fotoreportagen, die speziell für Instagram produziert werden, haben sich im letzten Herbst beim Bundestagswahlkampf als positives Medium bewiesen.

Mittlerweile haben wir auch für die Gutshof Akademie einen Instagram Kanal. Wir werden in diesem Frühjahr die ersten Instagram Fotoreportagen produzieren, um neue Kunden zu gewinnen.

Dies wird auch ein wichtiges Thema beim Innovationsforum “Mittelstand” sein, das am 20. Februar 2018 in der Gutshof Akademie stattfindet. Jonathan Linker, der als Bildjournalist arbeitet, zeigt wie diese Instagram Reportagen entstehen und wie gute Bildgeschichten aufgebaut werden sollten.

 

 

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