Mark Zuckerberg hat im Januar radikale Veränderungen angekündigt: Künftig werden mehr Beiträge von Freunden  angezeigt statt von Unternehmen. Was dieser Einschnitt für Ihre Facebook Firmenseite bedeutet und wie Sie konstruktiv damit umgehen, illustriere ich in diesem Beitrag.

Facebook Firmenseite

Facebook – shutterstock.com

Frust bei mittelständischen Unternehmen

Die Nachricht kam wie ein Donnerschlag und versetzte manchen Selbständigen und Unternehmer zuerst einmal in Schockstarre: Wie bitte? Viele hatten seit Jahren ihre Firmenseiten gepflegt und aktiv um Fans geworben. Nun soll die ganze Mühe umsonst sein?

Bereits seit der Gründung hat Facebook immer wieder gravierende Kurswechsel hingelegt und die Spielregeln geändert. Gleichzeitig verändert sich permanent das Nutzerverhalten. Der gigantische Erfolg von Facebook hat andere Unternehmen inspiriert, tausende von neuen sozialen Netzwerken sind entstanden.

Weniger Interesse bei den Nutzern

Durch den gestiegenen Wettbewerb sind Millionen von ehemaligen Facebook-Fans abgewandert, ich gehöre auch dazu. Die geschlossenen Gruppen bei Whatsap, die visuell dominierten Netzwerke Instagram und Pinterest finde ich deutlich spannender.  Und das geht vielen Menschen genauso.

Das Facebook-Team bemerkt die sinkende Nutzungsdauer schon seit Monaten und muss entgegensteuern: “Wir müssen das System neu fokussieren”, sagte Mark Zuckerberg der “New York Times”. Offensichtlich ist der bisherige Plan nicht aufgegangen, durch Medieninhalte die Plattform neu zu beleben.

Im Gegenteil: Durch die vielen Artikel und zum Teil auch nervigen Videos sind die wirklich interessanten Beiträge von Familie und Freunden in den Hintergrund geraden. Mitunter musste man sie im Medienallerlei aktiv suchen.

Radikaler Schnitt für Medien

Mark Zuckerberg betonte, Facebook spüre eine Verantwortung, dass die Dienste seines Netzwerkes gut für das Wohlbefinden seien. In einem Beitrag der “New York Times ” hatte er zuvor gesagt, dass seine aufwachsenden Töchter “das Gefühl haben sollen, dass das, was ihr Vater aufgebaut hat, gut für die Welt war”.

Soviel zur Philosophie hinter dem radikalen Kurswechsel von Facebook. Künftig sollen also weniger passive Beiträge von Unternehmen und weniger Videos von Unternehmen erscheinen – reines Entertainment reicht 2018 nicht mehr aus.

Die Gretchenfrage für Unternehmer

Seit Jahren biete ich für Selbständige und Unternehmer die Ausbildung zum “Social Media Manager” an und ich merke, dass für vielen Kollegen aus dem Mittelstand Facebook und Co. wie ein Buch mit sieben Sigeln erscheint.

Ich ahne schon, dass etliche meiner Kunden, die nun diesen Beitrag lesen, resigniert mit der Schulter zucken und am Liebsten ganz mit Facebook brechen würden. Gerade bei kleinen Unternehmen gibt es garantiert wichtigeres, als sich mit den Veränderungen im “Maschinenraum” von Facebook auseinander zu setzen.

Lassen Sie mich die beiden Gretchenfrage auf den Punkt bringen:

1.Welche Rolle spielt Facebook im Jahr 2018, um Ihre Zielgruppe zu erreichen?

2. Wie hoch ist Ihre Interaktion mit den Fans Ihrer Seite?

Bitte antworten Sie nicht vorschnell, sondern prüfen Sie selbstkritisch, ob die Facebook Firmenseite noch das Mittel erster Wahl ist?  Falls Sie das primäre Ziel haben, neue Auszubildende zu gewinnen, empfehle ich Ihnen, Ihre begrenzte Energie in Instagram zu investieren. Die “Karawane” der Schüler ist längst dorthin umgezogen.

Falls Sie jedoch die Eltern dieser Schüler auf Ihr Ausbildungsangebot ansprechen möchten, könnte Facebook nach wie vor ein wichtiger Kanal sein.

Ermutigt Ihre Facebook Firmenseite zur Interaktion?

Mark Zuckerberg hat den kritischen Punkt erkannt: “Statt sich darauf zu konzentrieren, Ihnen beim Finden relevanter Inhalte zu helfen, sollen sie Ihnen helfen, bedeutsamere soziale Beziehungen zu haben.”

Wie im realen Leben soll es auch bei Facebook künftig um persönliche Verbindungen gehen. Aus diesem Grund prüft das System künftig noch mehr, ob Ihr Beitrag auf Ihrer Facebook Firmenseite zur “bedeutungsvollen Interaktion ermutigt”?

Im Klartext: Wenn Ihr Beitrag auf einer Facebook Firmenseite häufig kommentiert und geteilt wird, erscheint er auch weiterhin im Newsfeed. Passiert dies nicht, verschwindet er mit hoher Wahrscheinlichkeit im Nirvana des Netzwerkes und wird nicht angezeigt.

Ist der Beitrag attraktiv und interessant?

Mein langjähriger Freund und Kollege Robert Langenbacher hat sich schon vor Jahren mit seiner talentschmie.de auf die Beratung von Kunden bei ihrer Facebook-Strategie spezialisiert. Kurz nach der Meldung über die Veränderungen beim Algorithmus von Facebook haben wir ausführlich telefoniert und die Bedeutung für unsere Beratungskunden analysiert.

Sein Credo: Wer heute bereits interaktive Beiträge mit knackigen Texten und ansprechenden Fotos veröffentlicht, muss sich keine Sorgen machen. Was häufig geliked, kommentiert und geteilt wird ist auch künftig für Facebook relevant.

Er selbst begleitet eine Trainerin, die als Hundecoach sehr erfolgreich bei Facebook unterwegs ist. Auf ihrer Fanpage werden mehrmals die Woche attraktive und interessante Beiträge gepostet, die eine Interaktionsrate von 15 bis 20 % haben.

In wenigen Monaten hat sich die Zahl der Fans auf ihrer Facebook Firmenseite von 8.000 auf 16.000 Leser verdoppelt. Damit wird sie auch 2018 als starke Marke weiter wachsen und kann zudem interessante Online-Produkte an ihre Zielgruppe verkaufen.

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