Diese Frage liebe ich und sie kommt garantiert in jedem Seminar: Wer ist eigentlich die Instanz, die in Sachen “Benimm” festlegt, was richtig und falsch ist? Als Journalist freue ich mich über diese Quellen-Nachfrage. Leider gibt es etliche Falsch-Meldungen und Halbwahrheiten in meiner Branche. Zeit für eine klare Antwort.
Tanzlehrer bilden einen Arbeitskreis
Ich beginne historisch: Das älteste Gremium im Etikette-Bereich ist der “Arbeitskreis Umgangsformen International” – gegründet 1956 von dem Tanzlehrer Tino Schneider in Bielefeld. Seine Tochter Inge Wolf, eine geschätzte Kollegin der Etikette-Fraktion, leitet den Arbeitskreis heute.
Das Referenzwerk “Der Große Knigge”
Inge Wolf war auch meine Vorgängerin bei der zweiten Instanz in Deutschland: “Der Große Knigge”. 12 Jahre war sie als Chefredakteurin tätig, seit 2004 habe ich das Vergnügen, als Herausgeber aktiv zu sein. “Der Große Knigge” gilt in Deutschland als Referenzwerk für moderne Umgangsformen. Alle Fachbeiträge, die dort veröffentlicht werden, sind von unabhängigen Experten auf fachliche und inhaltliche Richtigkeit überprüft worden. Diese permanente Überprüfung der Gutachter garantiert, dass die konkreten Empfehlungen wirklich “Hand und Fuß” haben.
Werte-Diskussion im Deutschen Knigge-Rat
Gemeinsam mit meiner Kollegin Agnes Jarosch leite ich seit Oktober 2005 den Deutschen Knigge-Rat. Mit den verschiedenen Experten aus Wirtschaft, Bildung und Kultur setzen wir uns für eine Renaissance der Werte ein. Ziel des Deutschen Knigge Rats ist eine aktive Pressearbeit zu Themen, die mitunter noch gar nicht publiziert wurden. Aktuell arbeitet wir an konkreten Empfehlungen zum “Umgang mit Handicap”. Ein Thema, das trotz der Paralympics in London auch von den Medien noch wenig beachtet wird.