Was gibt es Schöneres als einen Tag, der in den Farben des Sommers leuchtet und kreative Ideen in den Kopf strahlt? Die große Denkzentrale wird zur „Villa Charme“. Einzigartige Gedankeninstallationen dürfen spielen und sich zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk entwickeln.

 

Das kleine Alltagsparadies

Ich liebe diese Momente, für die es keine Methoden gibt und die in keinem Geschäft der Welt zu kaufen sind. Ein kleines Alltagsparadies stilvoller Begegnungen konstruktiver Geistesblitze. Schätze, die sich mit etwas Glück zahllos vermehren. Ich wünsche mir dann, dass die Zeit stehen bleibt und diese Pause meiner beschäftigten Seele einen nicht enden wollenden Ideenfluss schenkt. Ich kann kaum in Worte fassen, was in diesen Minuten geschieht. Ein genialer Dreiklang, der von außen mit liebevollen Detailbetrachtungen beginnt, sich innen zur Herzensruhe entwickelt und dazwischen mit flatterhaftem Zauber Leichtigkeit produziert. Es kommt vor, dass festgefahrene Gedanken mit einem Hauch von Mut überzogen werden und gleichermaßen nach neuen Wegen suchen.

Gibt es Voraussetzungen für diese Momente? Wohl kaum, aber ich bin davon überzeugt, dass sie wie eine gute Fee vor der Alltagstür stehen und um Einlass bitten. Dezent, aber mit viel Charme wollen sie den Gewohnheiten und Festlegungen einen neuen Wirkungskreis schenken. Ich nenne das „kreatives Nichtstun“ und kann mir lebhaft vorstellen, dass Sie mich jetzt für verrückt erklären. Sie können es auch „originelles Energiesparen“ nennen.

 

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So entstehen neue Geistesblitze

Im Nichtstun arbeitet das Gehirn und ist in der Lage, Ideen zu formen, Lösungen zu entwickeln und Geistesblitze zu produzieren. Geben Sie ihm die Chance, machen alle 90 Minuten eine kleine Pause und verweilen an einem schönen Platz. Schaffen Sie sich kleine Domizile mit Tiefenwirkung, in denen harmonische Übergänge zwischen den Aufgaben geschaffen werden und Ihr Gehirn Ihnen Lösungen für aktuelle Fragen liefert. Schaffen Sie für fünf Minuten Distanz und entdecken Sie das „Faulsein“.

Viele Menschen haben es verlernt, im Schönen zu verweilen, das Frohe und Leichte zu fördern, und folgen stattdessen den Zeichen der schnelllebigen Zeit. Keine Sorge, ich habe keine rosarote Brille auf, aber dennoch erlaube ich mir diese besonderen Zeiten, die sich wie eine Patina auf meine Seele legen, um mich verantwortungsvoll den Nachrichten der Zeit stellen zu können. Diesen Schutz brauche ich, um den Alltagsrealitäten begegnen zu können.

 

Schützen Sie sich vor Überforderung

Jeden Abend, wenn ich die Nachrichten schaue, habe ich das Gefühl, dass die Welt sich immer schneller dreht. Die umfangreichen Themen und die immer unübersichtlicheren Inhalte überfordern mich. Ich bin nicht in der Lage, die Fülle an Grausamkeiten, Gewalt, Korruption und Katastrophen einzuordnen.

Erschreckender weise muss ich feststellen, dass ich mich häufig mit Oberflächlichkeit schütze. Darauf bin ich weder stolz, noch schreibe ich diese Erkenntnis gerne auf. In den Nachrichten werden Lebenswirklichkeiten gespiegelt, die in meinen Gedanken ein Sicherheitsnetz suchen, das es leider nicht gibt.

Gerade dann, wenn ich durcheinander oder orientierungslos bin, brauche ich „kreatives Nichtstun“, um meine Gedanken zu sortieren und um Entscheidungen zu treffen, die ich vor Gott und vor den Menschen verantworten kann. Ich möchte nicht davonlaufen und auf Impulse warten, die wahrscheinlich unrealistisch sind, oder falschen Versprechungen folgen. Hier starte ich den Versuch der Klärung und schaffe Grenzen, die mich vor Überforderung schützen. Diese Grenzen helfen mir beim Ja-Sagen und Nein-Sagen und sorgen dafür, dass ich in meinem eigenen Lebensraum Weite spüren kann. Sie geben mir Luft zum Atmen und führen mich in authentische Beziehungen. Ich erlebe Bewegung, die zu innerer Freiheit führt und der Erkenntnis, dass nicht alles gut, aber vieles besser werden kann.

 

Herz und Ohren suchen Perspektiven

Ein praktisches Ergebnis einer Gedankenpause möchte ich hier nennen. Für mich ist es unerträglich, dass Kinder in Armut leben. Meine Familie hat sich dafür entschieden, eine Patenschaft für ein Kind in Tansania zu übernehmen. Die Organisation „Compassion“ legt großen Wert darauf, dass wir mit unserem Patenkind den Kontakt pflegen und regelmäßig Briefe schreiben. Hier geht es nicht nur um einen Geldtransfer, sondern um eine konkrete Beziehung, die einen Namen hat. Auch wenn diese Patenschaft noch nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, geben wir eine persönliche Antwort auf eine weltbewegende Frage.

Hier schließt sich der Kreis. Im kreativen Nichtstun haben Freude und Leid Platz und suchen nach einer guten Balance. Alle Gedanken dürfen sein und sind ausdrücklich erlaubt. Im Innehalten kann Hoffnung wachsen und Verantwortungsbewusstsein wird gefördert. Fünf Minuten ohne Kosten-Nutzen-Argumentation. Herz und Ohren suchen Perspektiven, die dem Leben dienen und soziales Miteinander möglich machen.

 

Momente ohne Anstrengung

So, jetzt werde ich die Tür öffnen und nachsehen, ob eine Fee davor steht. Und danach geht’s mit leichter Hand, freiem Kopf und Elan weiter.

Ich wünsche Ihnen Momente ohne Anstrengungen. Gönnen Sie sich Ihr eigenes Gespür und erleben Sie regelmäßig Augenblicke, die zweckfrei sind. Lassen Sie sich vom Leben sensible und versöhnliche Botschaften schenken. Sie bereiten den Weg zu würdevollen Dialogen und offenen Herzen. Jeder Tag schenkt Ihnen unendlich viele Möglichkeiten. Mit Mut zur Selbständigkeit und einer Prise Humor werden Sie Situationen erleben, die Ihren Tag reich und tief gestalten. Entdecken Sie die Kraft des kreativen Nichtstuns im ganz normalen Alltagswahnsinn.