Am Montag rüttelt mich die Frage eines Freundes wach: Welche Vorbilder inspirieren mich wirklich? Ich muss kurz schlucken, als ich die Mail lese. Spontan fallen mir einige Menschen ein und es wird Zeit ihnen zu danken.

Vorbilder
Foto: Janine Guldener

Bin ich mit den richtigen Leuten unterwegs?

Die herausfordernde Frage stammt von Lothar Krauss der seit vielen Jahren auch als Blogger unterwegs ist. Wir beide haben uns vor 33 Jahren auf einem Journalismus-Seminar kennengelernt und bis heute den Kontakt gehalten. Lothar ist eine Führungskraft, die Klartext liebt. Ganz offen ermutigt er mich zu einer Sommer-Inventur: Bin ich mit den richtigen Leuten unterwegs?

Er empfiehlt, die aktuellen Beziehungen in drei Kategorien einzuteilen: 1. “Leute, die mir sehr gut tun, mich inspirieren, aufbauen, fördern, voranbringen, das Gute in mir sehen, mich ermutigen, bestärken, anfeuern. 2. Leute, die mir nicht gut tun. Die mich runterziehen, belasten, auf falsche Gedanken bringen, frustrieren, entmutigen. 3. Neutrale Leute. Leute, die mir nichts besonderes geben aber mich auch nicht negativ beeinflussen.”

Inspiriert von Lothars Mail fallen mir sofort einige Vorbilder ein, die mich seit Jahren inspirieren. Dazu zählen meine engsten Freunde, aber auch zwei Berater, die Ilona und mich in beruflichen Fragen begleiten. Ganz klar: Wenn sie mir nicht wirklich gut tun würde, hätte ich vermutlich die Beziehung beendet.

Menschen, die Verantwortung übernehmen?

Deutlich schwieriger finde ich die Namen derjenigen, die mir nicht gut tun. Dazu zählen Menschen, die sich als Nabel der Welt ansehen, wenig Fragen stellen, meist nur über sich erzählen: “Ich, mir, meiner, mir,….” Oder die notorischen Schwarzseher: “Das wird sowieso nichts! Das habe ich Dir doch gleich gesagt! Das kannst Du Dir sparen!”

Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es leider einige, bei denen ich innerlich die Augen verdrehe, wenn die Frust-Platte erneut abgespielt wird. Dazu gehören die selbsternannten “Opfer”, bei denen immer die anderen schuld sind. Statt selbst die Verantwortung zu übernehmen und aktiv die Weichen zu stellen, damit Veränderung möglich ist.

Bereits vor Jahren habe ich für mich das Bild der Steckdose entdeckt: Wenn ich Menschen begegne, die ungefragt Zeit und Lebens-Energie abzapfen und mich nur mit negativen Emotionen beladen wollen, ziehe ich für mich den Beziehungsstecker. Ich distanziere mich innerlich und bin überzeugt, diesen Rückzug bemerkt auch der andere.

Meine Top 10 der inspirierenden Vorbilder

Neben den engen Freunden und Beratern, die mir persönlich gut tun, möchte ich Ihnen heute auch zehn “Personen des öffentlichen Lebens” vorstellen, die mich seit Jahren inspirieren: Allen voran möchte ich gerne den Blogger Michael Hyatt nennen, der für mich ein besonders innovatives Vorbild ist. Seine Beiträge und Bücher lese ich mit besonderem Genuss. Sie stehen griffbereit an meinem Arbeitsplatz und erinnern mich daran, dass ich mich laufend weiter entwickle.

Ich schätze auch eine Gruppe von “Business-Künstlern”, mit denen ich mich selbst stark identifizieren kann. Hier begeistert mich besonders Bob Goff, über den ich vor einigen Monaten einen Blogbeitrag geschrieben habe. Er ermutigt mich, quer zu denken und groß zu träumen. Seine Bücher sind humorvoll von der ersten bis zur letzten Zeile – Bob ist für mich ein verrückter Jurist und Publizist, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt.

Ein zweiter Business-Künstler ist der Autor Donald Miller, der Bücher schreiben mit Branding verknüpft. Der dritte ist David duChemin, ein Fotokünstler und Buchautor in Vancouver, den ich kürzlich in meinem wöchentlichen Video vorgestellt habe.

Auch in Deutschland inspirieren mich etliche Menschen. Vier von ihnen möchte ich an dieser Stelle nennen: Brigitte und Ehrenfried Conta-Gromberg faszinieren mich mit ihren Ideen und Büchern. Ihr Konzept der Solopreneure und die Förderung von jungen Selbständigen begeistert mich sehr. Seit etlichen Jahren schätze ich auch meine Kollegin Sabine Asgodom aus München. Wir sind beide Journalisten und lieben das Bücherschreiben. Sabine hat eine wunderbar authentische Art, sie rockt den Saal und ist auch eine Meisterin der leisen Töne.

Zeit für ein persönliches “Danke” an Ihre Vorbilder

Vor einem Jahr habe ich Professor Michael Hochschild aus Paris kennengelernt. Der deutsche Soziologe lehrt an der Seine und leitet das  Time-Lab Paris/Institut d’Études et de Recherches postmodernes. Kurz vor Corona war er noch auf dem Gutshof zu einem Vortrag. Seine Studien und Bücher zur Zukunft unserer Gesellschaft finde ich besonders anregend.

Zudem möchte ich noch zwei Freunde nennen, die mich seit Jahrzehnten mit ihren weitsichtigen Gedanken inspirieren: Zum einen Lothar Krauss, dem ich auch die Anregung zu diesem Beitrag verdanke: Er hört das Gras wachsen und ist bestens informiert, wenn es um spannende Bücher und neue Trends für Führungskräfte geht. Zum anderen Sven-Kaun Feederle, der sich als Kommunikations-Experte seit viele Jahren mit Zukunftstrends beschäftigt.

Ich bin zutiefst dankbar für meine ungenannten Freunde, die nicht in der Öffentlichkeit stehen und im Verborgenen mit mir ihr Leben und ihre Erfahrungen teilen. Vor allem meiner Frau Ilona Dörr-Wälde , mit der ich seit zwei Jahrzehnten unterwegs bin. Mit ihr genieße ich den kreativen Austausch ganz besonders und bewundere, durch wieviele Fachbücher sie sich jedes Jahr schlägt. Zum Teil ausgesprochen schwer verdauliche wissenschaftliche Kost. Ihrer Kreativität und ihrem pädagogischen Geschickt verdanke ich, dass sich auch unsere Gutshof Akademie zu den innovativen Unternehmen entwickelt hat. Chapeaux und vielen Dank, liebe Ilona.

Nun bin ich gespannt auf Ihre Kommentare: Welche Vorbilder inspirieren Sie wirklich? Vielleicht nutzen Sie diesen Beitrag als Anregung, um diesen Personen auch einmal persönlich “Danke” zu sagen.