Jetzt ist es wieder soweit – unsere Natur schmückt sich mit den schönsten Farben und lädt uns ein bei wundervollen Herbstspaziergängen diese Pracht zu bestaunen und zu genießen. Noch einmal die goldene Oktobersonne tanken und dabei in einem Farbenmeer zu baden, das löst bei mir wahre Energieschübe aus und hebt die Stimmung.

Farben im Berufsalltag

Wieder zurück in der Arbeitswelt ist es dann oft sehr ernüchternd in welchem „Einheitsgrau“ ich meine Mitmenschen erlebe. Das hat mich bewogen heute ein Plädoyer für Farbe in der Berufskleidung zu schreiben:

Es ist eine erwiesene Tatsache, dass Farbe eine psychologische Wirkung hat – nicht nur auf mein Gegenüber, sondern auch auf mich selbst. In der eher grauen Jahreszeit die nun bevorsteht macht es Sinn die Stimmung und Atmosphäre durch ein wenig Farbe in der Kleidung zu heben. Meist ist leider das Gegenteil der Fall und unsere Winterkleidung geprägt durch viel Schwarz, Grau, Braun. Steuern Sie hier bewusst dagegen und bringen Sie ein wenig Lebendigkeit in Ihr Umfeld, sie werden die Reaktionen erleben!

Foto: Shutterstock

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In der Regel kann man bei Frauen mehr Mut zur Farbe erkennen, wobei auch wir dazu neigen uns im Herbst /Winter eher „gedeckt“ zu kleiden. Die Farbenpracht der Sommergarderobe vermisst man schmerzlich. Dabei ist es so belebend den braunen Hosenanzug mit einer gelben oder türkisfarbenen Bluse zu kombinieren, der schwarzen Hose mit Pfirsich, Rosa, Messing oder Maigrün die Langeweile zu rauben.

Sicher ist ein ganzes Outfit in solchen Tönen nicht zielführend für eine stilvolle Optik, aber Akzente mit Top, Bluse oder Tuch bringen die Komposition zum Leuchten!

Auch Mann kann Farbe

Nun werden die männlichen Leser einwenden, dass sie als Mann hier kaum Möglichkeiten haben. Dem möchte ich deutlich wiedersprechen. Muss es denn immer das langweilige weiße Hemd sein, wie wäre es mit freundlichem Lindgrün, Apricot, Hellblau, Rosé, Lachs oder Royal Blau? Auch bei Ihren Krawatten können Sie farbliche Akzente setzen. Pullis in herrlichen Messing- Grün- Bordeauxtönen bringen Leben in Ihre Garderobe.

Eine weitere tolle Möglichkeit lebt uns derzeit auch Jörg Pilawa vor, den man ganz selten ohne Einstecktuch im Jackett erlebt. Auch hier können Sie Farbe bekennen. Harmonisch abgestimmt auf Ihre Kleidung macht ein kleines Einstecktuch Laune und hinterlässt Eindruck bei Ihrer Umgebung.

Dresscode contra Farbe

Beim Schreiben dieses Artikels höre ich schon die ganze Zeit die Widerworte einiger Leser, die einwerfen, dass es doch auch einen Dresscode zu beachten gilt, der meiner Aufforderung  Mut zur Farbe deutlich wiederspricht.

Natürlich gibt es Berufsgruppen, die einen klassisch formellen Dresscode einfordern, bei dem außer Blau, Anthrazit, Grau, Weiß und Hellblau kaum Farbe möglich ist. Aber diese Dresscode Ebene ist nur noch in ganz geringem Ausmaß zu finden, etwa in einigen wenigen Banken, manchen Führungsetagen und diplomatischen Kreisen. In den meisten Branchen ist heute mehr Farbe möglich. Beachten Sie einfach die goldene Regel, je formeller, desto dezenter die Farben. Dann können Sie auch Ihren unterschiedlichen beruflichen Anlässen durch die Auswahl entsprechender Farben gerecht werden:

Gibt der Anlass vor, dass Sie kompetent und überzeugend wirken, wählen Sie kräftige klare Farben. So werden Sie zum Beispiel bei einem Vortrag vor einer großen Gruppe auch in den hinteren Reihen noch wahrgenommen. Solch kräftige Farben haben den Nachteil, dass sie eine distanzierende Wirkung erzeugen, so dass sie weniger geeignet sind für ein Vier-Augen Gespräch bei dem es um Nähe und Offenheit geht. Hier eignen sich eher pastellige Nuancen.

Persönliche Farbharmonie

Als Image Coach möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen, dass nicht alle Farben für alle Personen gleich gut geeignet sind. Wie bereits zu Beginn erwähnt macht Farbe etwas mit Ihnen; sie hat nicht nur Auswirkungen auf Ihre Stimmung, sondern auch auf Ihre Wirkung! In Ihren individuellen Farben wirken Sie einfach Jünger, Frischer und Lebendiger – und wer möchte das nicht?