In den letzten Tagen habe ich mit einigen Selbständigen und Unternehmern über Ihre Medien-Strategie für dieses Jahr gesprochen. Im Fokus steht die mediale Reichweite, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Andere suchen die passenden Kunden für ihr Produkt.

Medien Strategie
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Wie baue ich mediale Reichweite auf?

Sarah leitet mit ihren Eltern eine Praxis für Physiotherapie. Gemeinsam mit zwei weiteren Therapeuten haben sie alle Hände voll zu tun. Patienten gibt es genug – was fehlt sind weitere Mitarbeiter. Am Freitag haben wir gemeinsam eine Strategie entwickelt, wie dies gelingen kann.

Das große Zauberwort ist Reichweite: In den sozialen Netzwerken ist dies die Währung die bei vielen Influencern zählt. Wie viele Menschen erreiche ich mit meinem Kanal? Wenn ich neue Mitarbeiter gewinnen will, muss ich mir zuerst überlegen, in welchen sozialen Netzwerken diese zu finden sind.

Bei einer regionalen Praxis finde ich potentielle Mitarbeiter in den Sportvereinen, als ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Feuerwehr oder in den Burschenschaften. Deshalb macht es Sinn, hier zuerst den Fokus zu setzen.

Vorhandene Marktplätze nutzen

Ich persönlich bin ein großer Fan von klassischen Medien: Die Tageszeitung erreicht nach wie vor 40-50 Prozent der Bevölkerung. Auf Platz 2 kommen die regionalen Amtsblätter, die im Auftrag der Kommunen veröffentlicht werden. Zu den meist übersehenen Anbietern gehört der Verlag Linus Wittig, der in Deutschland über 1.000 wöchentliche Mitteilungsblätter publizieren.

Platz 3 sind die Anzeigen-Zeitungen, die seit Jahren einen sehr schweren Stand haben. Etliche wurden von den Tageszeitungen übernommen, wie auch bei uns in Nordhessen. In ihnen wird der Premium-Content der Redaktion ein zweites Mal verwertet.

Der große Vorteil: Amtsblatt und Anzeigen-Zeitung erreichen 90 bis 100 Prozent aller Haushalte. Deshalb werden sie von vielen Unternehmen nach wie vor genutzt. Doch es gibt einen Generationen-Gap: Wenn ich Auszubildende gewinnen will, erreiche ich diese primär über Social Media. Über Tageszeitung und Amtsblatt die Eltern und Großeltern.

Sie sind bei der Entscheidungsfindung ihrer Kinder oder Enkel häufig wichtige Ratgeber. Vor allem wenn es um die Frage geht: Ist dies ein seriöser Arbeitgeber? Hier macht langfristige aktive Pressearbeit großen Sinn, weil die Bezahl-Medien nach wie vor einen hohen Reputations-Gewinn bringen.

Die Königsklasse: Radio und Fernsehen

Nur wenige Selbständige und Unternehmer trauen sich, die Königsklasse der Medien zu nutzen: Radio und Fernsehen scheinen für die meisten unerreichbar. Doch manchmal geht es schneller als man denkt. Vor allem dann, wenn ein Unternehmer ganz neue Wege einschlägt:

So wie Ulrich Temps. Wir haben uns vor 18 Monaten nach einem Vortrag kennengelernt, den ich in seiner Geburtsstadt Neustadt am Rübenberge gehalten habe. Temps leitet einen der größten Malereibetrieben in Norddeutschland.

Um den großen Bedarf an neuen Mitarbeitern zu decken, setzt er auf Integration. Er hat pensionierte Lehrer engagiert, die Geflüchteten helfen, die deutsche Sprache zu lernen und so auch die Berufsschule meistern.

Im August berichtete das ZDF über seine Initiative. Christian Sievers vom heute Journal kam mit einem Kamerateam zu Ulrich Temps, um in der Sendung “Am Puls” über ihn und seine Integrations-Initiative zu sprechen.

Wer unterstützt mich bei meiner Medien-Strategie?

Ulrich Temps hat souverän reagiert und seine Chance genutzt. Doch es gibt etliche Selbständige und Unternehmer, die Medien-Anfragen aus Unsicherheit ablehnen: “Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!” oder “Nein, so was mache ich nicht!”

Ich kann die Unsicherheit gut verstehen: Seit 1985 bin ich hauptberuflich in den Medien aktiv: Zuerst als Radio-Moderator, später als Redaktionsleiter beim Fernsehen. In dieser Zeit habe ich viele Menschen erlebt, die unsicher waren, ob sie vor Kamera oder Mikrophon authentisch agieren können. Manche haben aus Angst vor dem ungewohnten Terrain abgesagt.

Doch wie bei vielen Themen im Leben macht die Übung den Meister. Deshalb biete ich in diesem Jahr noch einmal mein Medien-Coaching an. Ich begleitete eine kleine Gruppe von Selbständigen und Unternehmern bei ihrer ganz persönlichen Reise in die Welt der Medien.

Jeder Teilnehmer definiert im Einzelcoaching seine persönlichen Ziele: Will ich 2025 mein erstes Buch schreiben? Aktiv Reichweite aufbauen, um mein Unternehmen bekannter zu machen? Neue Mitarbeiter gewinnen? Oder wie es zuletzt ein Teilnehmer formulierte: Ich will bei Markus Lanz auftreten!

1.000 x Zuhause bauen

Mich begeistert die Leidenschaft von Nathanael Over: Er ist Geschäftsführer der Hoffnungsträger Projektentwickler. Mit seinem Team widmet er sich der Wohnungsnot in Deutschland. Aktuell fehlen 700.000 Wohnungen. Zwischen Hamburg und Oberstdorf suchen viele Menschen nach bezahlbaren Wohnraum.

Nathanael Over zählt zur Fraktion: “Nicht schwätzen, sondern machen!” Deshalb hat er im letzten Jahr die Initiative 1.000 x Zuhause gestartet. Mit seinen Partnern baut er in seriellem Holzbau ökologisch und ökonomisch Mehrfamilienhäuser. Die ersten 50 Häuser sind gebaut, in den nächsten Jahren wollen sie weitere 1.000 Häuser aufbauen.

Im letzten Medien-Coaching war Nathanael Over mit dabei, wir haben im Radio und Fernsehstudio direkt die Auftritte vor Kamera und Mikrophon vorbereitet. 2024 hat er sein erstes Buch geschrieben, das jetzt im Frühling erscheint. Damit will er sein Anliegen, die Wohnungsnot zu lindern, überregional bekannt machen.

Was ist Ihr Anliegen?

Wenn auch Sie eine Leidenschaft, ein Herzensthema haben, das Reichweite braucht, unterstützte ich Sie gerne. Schreiben Sie mir eine kurze Mail und wir verabreden uns zu einem persönlichen Telefonat.

Weitere Infos finden Sie unter diesem Link