Die meisten Kunden suchen bei Google nach Produkten und Dienstleistungen. Am Marktführer kommt keiner vorbei. Doch ist für viele Unternehmer die SEO-Optimierung ein Buch mit sieben Siegeln. Die wichtigsten Tipps, um an Reichweite zu gewinnen, stellen wir Ihnen hier vor.

Wie kann Google Ihnen helfen, von Interessenten gefunden zu werden?

In Deutschland nimmt Google eine marktbeherrschende Stellung ein. Es gibt bei Google mehrere Kanäle, über die man Besucher bekommen kann. Einer davon ist Google Local. Kunden suchen über Google und bekommen in der Suchergebnisseite – je nach Suchbegriff – eine Karte mit den Firmen in ihrer Nähe angezeigt, die diese Leistung bieten. Um hier angezeigt zu werden, ist Anmeldung und Post-Verifikation für „Google My Business“ notwendig.

Auch die organische Suchlistung ist eine Möglichkeit, um gefunden zu werden. Kurzfristig und schnell klappt dies zudem über den Einkauf der Suchbegriffe in Google Adwords – aber Besucher kommen nur so lange, wie aktiv gezahlt wird.

Foto: Shutterstock

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Was heißt besser gefunden werden?

Die Frage sollte besser heißen: Mit was möchten Sie besser gefunden werden? In diesem Zusammenhang sind zwei Faktoren für Sie interessant:

1.       Relevanz

2.       Suchvolumen

Werden Sie bereits mit einem Begriff gefunden, der für Ihre Zielgruppe relevant ist? Wenn Sie beispielsweise ein lokal ansässiges Unternehmen mit speziellen Dienstleistungen führen, die für Ihre Zielgruppe einen hohen Nutzwert darstellen: Was sucht Ihre Zielgruppe, um die gewünschte Dienstleistungen bzw. ein Produkt zu finden? Die Kenntnis dieses Suchverhaltens ist maßgeblich für die Optimierung Ihrer Webseite. Das Ziel lautet, genau die Suchwörter in Ihre Texte einzubauen, die für Ihre Zielgruppe relevant sind.

Demgegenüber steht das Suchvolumen: Wie viele Menschen suchen einen bestimmten Begriff (z. B. „Kieferorthopädie“) bzw. eine Wortfolge, eine sogenannte Keywordphrase (z. B. „Fachpraxis für Kieferorthopädie Bremen“)?

Was macht man mit dieser Erkenntnis?

Wenn Sie wissen, was Ihre Zielgruppe sucht und was zudem die wichtigsten Begriffe sind, die Sie auf jeden Fall verwenden sollten, dann können Sie gezielt Ihre Webseite genau darauf hin optimieren. „Content is King“ hört man in diesem Kontext immer wieder. Content – das ist der Inhalt, den Sie auf Ihrer Website präsentieren. Zum Thema Content zählt aber nicht nur Text allein, sondern auch Bilder und Medien. Ein langer Fließtext würde Ihre Besucher abschrecken, daher wird erst die Aufwertung der Seite durch Bilder und andere Medien einen Mehrwert für User und damit für Suchmaschinen erzeugen – je länger ein User auf einer Seite bleibt, desto höher stuft Google deren Relevanz ein und listet sie entsprechend weit oben in den Suchergebnissen.

Es reicht daher nicht aus, einen Text zu schreiben. Dieser muss sehr vielen Anforderungen gerecht werden: Unternehmenssprache, Zielgruppensprache, Lesbarkeit, Verständlichkeit und auch den technischen Anforderungen der Suchmaschinen. Dazu zählt die Termfrequenz, d. h. in welcher Häufigkeit Begriffe vorkommen dürfen. Ein weiterer Faktor ist der Branchen-Keyword-Index. Dieser besagt, dass in einer Branche bestimmte Begriffe in einem Kontext gebraucht werden. Jede Seite wird daran bemessen, ob diese Begriffe vorkommen oder fehlen. Wenn nun die von Google erwarteten Begriffe fehlen, dann ist die Seite weniger relevant für das jeweilige Keyword und wird folglich schlechter gelistet.

Ein konkretes Beispiel aus dem Bereich der Kieferorthopädie: Alle Seiten von Angehörigen dieser Berufsgruppe verwenden die folgenden Begriffe: Paradentose, Zahnschmerzen, Schönes Lächeln, Zahnschiefstellung. Wenn diese Begriffe überall vorkommen, dann müssen diese auch auf der eigenen Seite vorkommen, damit sie von Google als relevant eingestuft wird und entsprechend weit oben in den Suchergebnissen gelistet wird.

Suchmaschinenoptimierung basiert auf Fakten

Es gibt neben Google Softwareanbieter, die die Datenflut messen und mit vergleichbaren Zahlen belegen: Messbar sind Kennzahlen und Erfolgsfaktoren Ihrer Seite, aber auch der Seite Ihrer Konkurrenten. Es gilt also, sich zu entscheiden, welche Faktoren zu optimieren sind: einerseits die exakt messbaren Suchbegriffe und das Suchvolumen sowie andererseits die Kennzahlen, die Ihre Webseite aufweist. Wichtig sind: Seitenverweildauer und Absprungrate. Bei genauerer Analyse des Webtraffics sind ganz konkrete Handlungsempfehlungen ableitbar. Es lohnt sich, die Seiten mit besonders hoher Absprungrate bei gleichzeitig hohen Zugriffszahlen genauer anzuschauen. Manchmal sind kleine Veränderungen, z. B. ein ansprechendes Bild einzufügen, bereits Grund genug für Seitenbesucher, die Seite länger zu betrachten. Im Fall einer Shop-Landingpage (auf der es um die Konfiguration von Autokennzeichen geht) konnte ich durch den Einbau eines Bildes mit einer lächelnden Frau, die auf das Conversion-Element zeigt, eine extreme Verbesserung erreichen. Bevor dieses Bild eingebaut wurde, lag die Absprungrate bei über 70 Prozent. Nach dem Einbau dieses Bildes fiel die durchschnittliche Absprungrate auf unter 20 Prozent und über diese Seite werden nun gute Verkäufe generiert.

Das ist ein Musterbeispiel, wie man durch Analyse des Webtraffics eine konkrete Handlungsanweisung bekommen hat – indem Seiten identifiziert wurden, die schlechte Kennzahlen aufwiesen. Der Einbau der Bilder war ein zeitlich überschaubarer Aufwand. Der erzielte Effekt ist nachhaltig. Durch die Verbesserung der Kennzahlen haben sich auch Verbesserungen der Rankingergebnisse ergeben – der wichtigste Erfolgsfaktor, um mit Google neue Kunden zu gewinnen.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in Rainer Wäldes Business Magazin “MarkenHerz”. Klicken Sie hier, um das vollständige Magazin kostenfrei herunterzuladen.