Viele Leser freuen sich bereits seit Wochen auf die Fortsetzung meiner Krimi-Reihe. In “Oktoberblitz” geht es um einen toten Kunsthändler – die Spur dieser spannenden Geschichte führt in die belgische Kulturmetropole Antwerpen. Hier ein kurzer Einblick in meine Schreibwerkstatt.

Eine Krimi-Reise der besonderen Art
Die Recherche für meinen neuen Krimi begann bereits im August 2024. Mit meiner Frau war ich für einige Tage in Antwerpen, um meinen kreativen Tank zu füllen und passende Locations zu finden. Ich muss ein Gefühl für den Ort bekommen, um die Gerüche, das Licht, die Atmosphäre zu beschreiben.
Um alle Tageszeiten in der Innenstadt hautnah zu erleben, haben wir ein Zimmer im Hotel Rubens gebucht. Es liegt direkt hinter dem großen Markt, dem Herzen der alten Kaufmannstadt.
Kurz nach Sonnenaufgang bin ich durch die kleinen Gassen gelaufen, habe das Aufwachen der Stadt beobachtet, erste Ideen gesammelt, um meinen Roman zu illustrieren.

Beim Bäcker am Groote Markt
Dabei bin ich auf einen urigen Bäckerladen gestoßen: “Brood & Spelen”, der so urig ist, dass ich daraus eine Eröffnungsszene im Roman geschrieben habe, in der Timo von Sternberg in die Welt von Antwerpen eintaucht.
Bei meiner Recherche erlebte ich, dass Antwerpen auf der einen Seite eine vitale Mode-Metropole mit jungen Designern ist. Gleichzeitig bewegt man sich durch ein lebendiges Museum, in dem die alten Kaufmannshäuser und traditionellen Handwerkskünste noch gepflegt werden.
Auf der Straße trifft man vielen jungen Studenten, die einfach Party machen wollen, aber auch genügend Kultur-Touristen, die auf Genuss aus sind und neugierig durch die Stadt tingeln.

Außergewöhnliches Hotel im Botanischen Garten
Nur wenige hundert Meter von der Kathedrale entfernt, habe ich ein außergewöhnliches Hotel entdeckt: Das Botanic Antwerp. Es vereint alte Geschichte und moderne Gastfreundschaft.
1238 wurde der Komplex als Sint-Elisabeth-Hospital und Kloster durch einen belgischen Mönchsorden gegründet. Über die Jahrhunderte hinweg wurde das Gelände erweitert: Eine historische Kapelle gebaut und und im 16. Jahrhundert der heutige Botanische Garten.
Vor wenige Jahren begann die Restaurierung. Dabei wurde der gesamte historische Gebäudekomplex zu dem heutigen Hotel “Botanic Sanctuary Antwerp” umgestaltet, um das klösterliche Erbe zu bewahren. In meinem neuen Krimi findet in diesem Hotel der Showdown statt.

Geheimnisvolle Kaufmannshäuser
In der Innenstadt von Antwerpen kann man eine ganze Reihe von alten Kaufmannshäusern besichtigen. Schon beim Betreten taucht man in eine geheimnisvolle Welt mit kostbaren Kunstschätzen ein. So wie im Haus von Mayer van den Bergh.
Besonders beeindruckt hat mich das Snijders&Rockox House – eine eindrucksvolle Patriziervilla aus dem 17. Jahrhundert. Es gehörte dem Bürgermeister Nicolaas Rockox (1560 – 1640) und dem benachbarten Maler Frans Snijders (1579 – 1657).
In beiden Häusern spielt mein neuer Roman. Es dient als Zuhause meiner Hauptfigur in Antwerpen, einem Kunstsammler, der eine große Sammlung von Gemälden von Rubens und van Dyck zusammengetragen hat.

Das beleuchtete Fenster
Am letzten Tag meiner Recherche habe ich dieses orange beleuchtetes Fenster am Marktplatz von Antwerpen entdeckt. In der blauen Stunde hat mich der Kalt-Warm-Kontrast sofort inspiriert und in meine Geschichte hineingeführt.
Ich brauche solche Trigger, um in den Schreibfluss zu kommen und meine Phantasie anzukurbeln. Was passiert im ersten Stock dieses historischen Gebäudes? Welche Figuren ziehen hier die Fäden? Planen sie einen Komplott?
Doch manches Mal sind es kuriose Gegenstände, die den Handlungsstrang in meinem Buch voranbringen. Eine Kneipe wie das Elfde Gebod im Schatten der Kathedrale, wo alte Heiligenfiguren über den Biergläsern thronen. Oder eine silberne Tabakpfeife im Diamantenmuseum.

Was will Rubens Hund?
Zum Schluß noch eine besondere Entdeckung: In der Kathedrale von Antwerpen hängen vier Meisterwerke von Rubens: Das Triptychon der Kreuzerhöhung zählt zu den kraftvollsten Werken, die er geschaffen hat.
“Ein Strudel von Körpern, Muskeln und Müdigkeit”, schrieb ein Kunstkritiker zu diesem Bild. Doch was mich besonders überrascht hat: Unter dem Kreuz hat Rubens einen Hund gemalt. Ich fand dies ungewöhnlich und habe dann recherchiert, welche Rasse er abgebildet hat und was sein Motiv war?
Plötzlich hatte ich die Idee für meinen Roman: “Rubens Hund erinnerte ihn an Baro, den Jagdhund, den seine Eltern früher gehabt hatten. Baro war ein englischer Springer-Spaniel. Der Hund hatte seinen Vater immer bei der Jagd im Schwarzwald begleitet.”
Plötzlich beginnt eine Reise in das Innere der Figuren. Es geht um ihre Identität, was sie antreibt und bewegt. Diese Momente sind auch für mich als Autor die spannendsten Teile der Reise. Wenn die Figuren ihr Eigenleben entwickeln, mir sagen, was ich schreiben soll.
Bestellen Sie Ihr Buch mit einer persönlichen Widmung
Oktoberblitz ist deshalb ein ganz besonderer Roman. Ich habe im Gegensatz zu den ersten Romanen keinen künstlichen Plot entworfen, sondern meinen Figuren zugehört, sie selbst entscheiden lassen, wie die Handlung weitergeht. In dieser Haltung ist ein sehr humorvoller Roman entstanden, der in unerwartete Höhen und Tiefen geht.
10 Testleser haben das Buch vor dem Druck auf Herz und Nieren geprüft und mir ihr Feedback gegeben. Ein Leser aus Frankfurt schrieb: “Der 6. Fall für Timo von Sternberg fängt mit einem ziemlich hohen Tempo an. Du schaffst es, die Spannung bis zum Schluss hochzuhalten. Die Figuren werden immer vielschichtiger und differenzierter. Der Roman hat mir sehr gut gefallen.”
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Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und der (inneren) Reise nach Antwerpen.