2020 war ein schwieriges Jahr für Träumer und Visionäre. Viele kleine und große Träume konnten nicht realisiert werden. Die Festtage bietet eine Chance innezuhalten und aktiv einen Reset zu wagen. Ich lade Sie heute ein, für 2021 neu zu träumen.

Filmfoto: In einem fernen Land, Amazon.de

Welches Zielfoto haben Sie?

Vor zehn Jahren hatten wir beide einen großen Traum: Wir träumten von einem historischen Gebäude, einem Landgut mit Tradition, in dem Menschen zur Ruhe finden und neu auftanken können. Im Internet fanden wir ein Foto, das unsere Sehnsucht ausdrückte: ein Gutshof mit einem Rosengarten. Dieses Motiv wurde zu einem Zielfoto für unsere Träume, das wir auch Freunden zeigten, wenn wir von unserem großen Traum erzählten.

Uns beiden ging es wie Nicole Kidman und Tom Cruise, die im Film „In einem fernen Land“ von ihrem Grundstück in Amerika träumen, das so fern und irreal scheint. Dieser Film hat uns im letzten Jahrzehnt immer wieder ermutigt, unseren Traum nicht aufzugeben, vor allem dann, wenn wir irgendwo in Deutschland erfolglos von der Suche zurückkehrten.

Unsere Sehnsucht nach einem Paradies hat vor zehn Jahren die „Northumbria Community“ an der schottischen Grenze gestärkt: Ein modernes ökumenisches Kloster – inspiriert von den irischen Mönchen. Das Zentrum der Gemeinschaft ist ein alter Gutshof mit einem wunderschönen Blumengarten, der von einer großen Steinmauer eingesäumt ist.

Wenn Krisen den Traum zum Platzen bringen

Vor acht Jahren waren wir kurz davor, uns endlich niederzulassen und unseren Traum zu leben: ein Landhotel, idyllisch am Waldrand gelegen, davor ein Badesee. Alle Ampeln schienen auf Grün zu stehen, 42 Behörden wurden beteiligt, Wasser- und Naturschutz stimmten zu. Dann am letzten Tag der Genehmigungsphase: die Ablehnung von der Oberen Forstbehörde. Ein Planungsfehler der Gemeinde. Zurück auf Anfang. Das Projekt war nach einem Jahr Vorbereitungszeit gestorben.

Diese Krise war eine massive Belastungsprobe – auch für unsere Ehe. Nach den genannten Objekten bereits das dritte Scheitern. Ein Freund erzählte uns von der Jagd des Geparden, der nur drei Chancen hat, seine Beute zu erledigen. Schafft er den dritten Anlauf nicht, reicht seine Kraft nicht mehr, um zu überleben. Ich weiß nicht, ob diese Geschichte wirklich stimmt, aber sie gab uns zu denken.

Auf jeden Fall waren wir beide zutiefst erschöpft und frustriert: Erneut war unser großer Lebenstraum geplatzt, und ich spürte, dass ich kurz davor war, das Bild von einem Gutshof ganz aufzugeben. Wären da nicht diese zwei nächtlichen Träume gewesen, an die mich sich morgens nach dem Aufwachen noch genau erinnern konnte. Sie weckten in uns erneut die Sehnsucht und wir spürten ganz klar: Wir dürfen unseren großen Lebenstraum nicht loslassen!

Halten Sie an Ihren Träumen fest

Gerade in der Mitte des Lebens stehen viele Menschen vor der Frage, ob sie alle Träume aufgegeben haben. Ich zähle auch zu den 13 Millionen Babyboomern. Von Bekannten weiß ich, dass etliche nicht wissen, wie sie diese wertvolle Zeit der kommenden Jahre nutzen wollen.

Im Gespräch merke ich, wie wichtig diese Identitätsarbeit ist: Immer wieder berichten Unternehmer im vertraulichen Gespräch, dass sie in eine berufliche Sackgasse geraten sind. Trotz Karriere und beruflichem Erfolg kommen sie an den Punkt: Soll das schon alles gewesen sein?

Ein erfolgreicher Geschäftsführer berichtet, wie er mit seinem Team renommierte Großprojekte realisiert hat, aber er hat die wichtigsten Jahre mit seinen Kindern verpasst. Ein tiefer Schmerz macht sich breit, darüber kann auch die schwarze Luxuslimousine nicht hinwegtrösten.

Mancher würde gerne die Zeit zurückdrehen, die Weichen anders stellen und weiß nicht wie. Im persönlichen Coaching schaffen wir einen Schutzraum, in dem die Trauer ihren Platz hat und wir öffnen durch die Biografiearbeit einen neuen Horizont für die nächste Lebensphase.

träumen

Die Zukunft gehört denen die an ihre Träume glauben

Ilona und ich haben dieses verrückte Jahr genutzt, um ein Buch über Träume zu schreiben. Vor wenigen Tagen ist es erschienen: “Das Gut(e) braucht Zeit.” Es schildert ganz offenherzig unsere Tiefpunkte und Krisen, weil wir glauben, dass dies für die Leser den größten Nutzen bietet. Gleichzeitig machen aktiv Mut, wieder die eigenen Lebensträume in den Fokus zu nehmen.

Den Untertitel unseres Buches haben wir bewußt gewählt: “Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben.” Das ist der springende Punkt auch in der Pandemie: Traue ich mich noch zu träumen – so wie Nicole Kidman und Tom Cruise im genannten Film? Oder wie die beiden Wäldes, die 10 Jahre einen Gutshof gesucht und schließlich auch gefunden haben.

Hier schließt sich der Kreis: Wir freuen uns über Sinnsucher und Sinnstifter, die wie wir ihren Lebenstraum verfolgen, die aus ihrer eigenen Komfortzone heraustreten, um mit ihrem Leben einen Unterschied zu machen. Die als „Leuchttürme“ in ihrer Region Vorbilder sind, die Identität stärken und andere Menschen ermutigen, ebenfalls ihre Berufung zu leben.
Träumen Sie – gerne auch groß – und lassen Sie sich unterwegs zu Ihrem Lebenstraum nicht vom Weg abbringen.

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In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe und gesegnete Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in das neue Jahr! Mein Blog macht nun Pause bis Mitte Januar 2021.