Dieses Magazin hat uns Männern wirklich noch gefehlt: Nach “Beef” und “Business Punk” nun eine Gazette für echte Kerle. „Nicht reden, machen!“ fordert die Erstausgabe aus dem Hause Burda. “Free Mans World” verspricht das ganz große Abenteuer und bietet eine heiße Mischung von Themen, die den wilden Mann zum Ausbruch aus seinem Großstadtbüro auffordern: „Grönland spüren, Ameisen probieren, Fliegen lernen“.

Schon beim ersten Durchblick wird klar:

Dieses Magazin richtet sich nicht an die Generation „Poser“ , die sich im klimatisierten Indorstudio von Mens Health den Sixpack-Traum vorführen lässt. Auch die Zielgruppe der „Maybees“ ist nicht gemeint, die ihre Entscheidungsschwäche höchstens bei „Zalando“ ausleben. Nein, hier geht es um kernige Typen, die am Liebsten draußen an einer steilen Felswand campen oder mit den Schlittenhunden um die Wette bellen. Entsprechend kernig werden diese Burschen mit Blut, Schweiß und Eiszapfen unter der Nase abgelichtet.

Nun gut: Natürlich serviert Burda mit „Free Mans World“ auch eine journalistische Traumreise. Die Anzeigen illustrieren die Zielgruppe: Audi Q3 Fahrer, Boss-Nadelstreifen-Anzugmänner, Rolex Träger. Entsprechend humorvoll sind die Geschichten angetextet: „Im Taxi zum Everest“ – Ich frage mich, ob es von der Redaktionsadresse am Christoph-Probst-Weg in Hamburg einen Sondertarif gibt?

Mir scheint, dass dieses neue Zeitschriften-Konzept ganz am Patchwork-Image des modernen Homo Sapiens andockt: „Sei ein Kerl“ und fang an, Dir die passende „Männerwelt“ auszuwählen. Hier geht es nicht um eine stabile Identität, sondern um kleine Fluchten: „Abenteuer gibt es um die Ecke“ versprechen die Autoren und wer nicht von der Couch runter will, kann einfach gemütlich liegen bleiben und 148 Seiten lang davon träumen, ein kerniger Typ, ein echter „Free Man“ zu sein.