Knapp 10 Millionen Deutsche präferieren den Lebensstil des “Golden Mentor” – wie eine Trendstudie des Zukunftsinstituts belegt. Reife Persönlichkeiten über 40, deren Lebensweisheit gerade jetzt in der Pandemie so dringend gebraucht wird.

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Die großen Zusammenhänge verstehen

Unsere Gesellschaft ist hochdynamisch und komplex – das zeigt auch die politische Diskussion in der aktuellen Krise. Mit großem Interesse verfolge ich deshalb die Trendstudien, die in unregelmäßigen Abständen vom Zukunftsinstitut veröffentlicht werden. Die Autoren haben 17 Lebensstile analysiert, die vom Neo-Hippie bis zum Nervösbürger reichen.

Besonders spannend finde ich in den “Golden Mentor”. Ihr Lebensziel: “Ich will ein Leben lang aktiv und informiert bleiben und meine Erfahrungen an die Menschheit weitergeben.” Damit dies gelingt, verfolgen sie täglich verschiedene Medien, um die unterschiedlichen Meinungen zu kennen. Sie haben eine gute und vielseitige Bildung und sind kulturell engagiert.

Die Trendstudie belegt: Der Golden Mentor schöpft seine Urteile”nicht aus Idealismus, sondern aus der Auseinandersetzung mit Gesellschaftsdiskursen und seiner Lebenserfahrung. Sie sind es gewohnt, für sich selbst zu sorgen und mit finanzieller Unabhängigkeit ihre Selbständigkeit zu bewahren.”

Die Zukunft liegt in der Wissensökonomie

Während ich die Studie lese, gehe ich in Gedanken die Namen meiner Beratungskunden durch. Nach meiner Einschätzung zählen viele Selbständige und Unternehmer zu dieser Zielgruppe. Zudem vermute ich, dass auch zahlreiche Leser dieses Blog “Golden Mentor” sind.

Lebenslanges Lernen zählt zu den großen Megatrends, häufig auch Wissenskultur genannt. In der Wirtschaft wird ein immer größer werdender Anteil der Wertschöpfung durch geistige Leistung erbracht. Doch der Golden Mentor geht noch einen Schritt weiter: Er entscheidet sich auch mit 50 oder 60 Jahren dafür, sich geistig weiterzuentwickeln.

Die Zukunftsforscher nennen den Golden Mentor auch die “Avantgardisten der Zeit: Echtes Wissen bedeutet für ihn nicht ein reines Ansammeln von Informationen, sondern ein organisches Wachstum von Lebenserfahrung. Zudem ein langsames Verstehen der großen Zusammenhänge, aus dem Lebensweisheit gezogen wird.”

Golden Mentor

Warum Neugier den Golden Mentor antreibt

Ich persönlich freue mich sehr über diese große Gruppe von rund 10 Millionen Menschen in Deutschland, die laut Trendstudie zum “Golden Mentor” zählen. Mich begeistert die Neugier des Golden Mentor und die hohe intrinsische Motivation. Sie machen ihn zu einer wertvollen Stimme – gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Vor kurzem habe ich unseren Unternehmensberater gefragt, was nach seiner Beobachtung nach der Corona-Krise besonders gefragt sein wird. Seine Antwort: “Weisheit und Gemeinschaft”. Beide Elemente können die großen Tech-Giganten wie Google, Amazon und Co. auch künftig nicht anbieten.

Diese Lebensweisheit zählt zur Kernidentität des Golden Mentor. Ich wünsche mir, dass viele Persönlichkeiten, die diesen Lebensstil präferieren, zu aktiven Mentoren für die nächste Generation werden.

Sind Sie bereit, Ihre Lebensweisheit weiterzugeben?

Vor 10 Jahren habe ich mich entschieden, den Schmerz meiner eigener Kinderlosigkeit in eine positive Lebensenergie zu wandeln. Seitdem nehme ich mir bewußt die Zeit für fünf junge Menschen, die ich über das Jahr ehrenamtlich als Mentor begleite.

Für mich sind diese einzelnen Treffen – auch während der Pandemie – ein großer Segen und Gewinn. Ich nehme aus jedem Mentoring selbst so viel für mein eigenes Leben mit, dass ich glücklich und erfüllt aus den Begegnungen herausgehe.

Meine Frau und ich hoffen, dass wir auch mit dem “Goldzirkel”, den wir seit drei Jahren für Selbständige und Unternehmer anbieten, weitere Mentoren gewinnen. Nach unserer bisherigen Beobachtungen zählen die meisten Teilnehmer zu dieser Gruppe des “Golden Mentor”. Das freut uns beide besonders.