Seit drei Jahren arbeite ich an meinem neuen Filmprojekt – nun geht es endlich los: Mitte Juli beginnen die Dreharbeiten in Göppingen, Herrenberg, Freudenstadt und Horbourg-Wihr. Im Mittelpunkt steht Heinrich Schickhardt (1558-1635). Er gilt in Europa als einer der bedeutendsten Baumeister der Renaissance. Über ein halbes Jahrhundert hat er mit seinen Bauten das Erscheinungsbild in zahlreichen Städten Baden- Württembergs und dem Elsass geprägt.
Wie Albrecht Dürer (1471-1528) reiste er nach Venedig, um sich von der italienischen Renaissance inspirieren zu lassen. In Mailand, Florenz und Rom begegnete er den Werken Leonardo da Vincis (1452-1519), der wie er als Architekt und Ingenieur wirkte. In den letzten beiden Jahren habe ich in Italien die Orte bereist und mit meinem Kamerateam die notwendigen Aufnahmen gedreht, um diese packende Geschichte zu erzählen.
Ein europäisches Universalgenie
In Gesprächen wundere ich mich, wie wenige Menschen den württembergischen Landesbaumeister kennen. “Der schwäbische Leonardo” gilt bis heute als europäisches Universalgenie, der zahlreiche Bauwerke und technische Objekte wie Bergwerksstollen, Brunnen und Brücken realisierte. Insgesamt hat Heinrich Schickhardt etwa 50 Schlösser und Herrensitze umgestaltet oder neu erbaut. Damit gilt er als einer der führenden Architekten der Renaissance, der mit seinen Bauwerken meisterhaft die Identität süddeutscher und elsässischer Kommunen gestaltete.
Die Italienreise von Heinrich Schickhardt 1599/1600 wird zur Lebensreise für den europäischen Baumeister. Nach seiner Rückkehr baut er in einer ungeheuren Schaffensperiode über 25 Jahre parallel an seinen Hauptwerken. Als Schlüssel zu seinem Werk bildet sie auch die Rahmenhandlung für meinen neuen Film. Ich bin sehr dankbar für die dramaturgische Beratung von Prof. Hans Beller (Filmhochschule Ludwigsburg), der mich über Monate beim Verfassen des Drehbuches begleitet hat.
Europäische Kulturstraße Heinrich Schickhardt
Besonders schwierig erwies sich im Vorfeld die Finanzierung des Films. Deniese Rietsch, die Präsidentin der Kulturstraße des Europarates hat mich in dieser Phase immer wieder ermutigt. Entscheidend war die Unterstützung der vier Oberbürgermeister Julian Osswald (Freudenstadt), Guido Till (Göppingen), Thomas Sprißler (Herrenberg) und Robert Blatz (Horbourg-Wihr), deren Städte sich an den Produktionskosten beteiligen.
Bin ich ein Nachfahre Schickhardts?
Immer wieder werde ich gefragt, wie ich auf die Idee zu diesem Film kam: Mein Großvater hat in meiner Kindheit behauptet, unsere Familie würde von Heinrich Schickhardt abstammen. Er konnte es jedoch nicht belegen. Bis ich vor vier Jahren anfing, den Stammbaum meiner Familie bis 1600 zurück zu verfolgen. Doch der Link zu Schickhardt fehlte. In einem Antiquariat stieß ich dann auf seinen Stammbaum und den berühmten “missing link”: Seine Enkelin Brigitte ist die Schlüsselperson und die Verbindung zu meiner Familiengeschichte. Für mich war dies der Auslöser, um mit dem Heinrich Schickhardt Film “Der schwäbische Leonardo” starten. In den kommenden Wochen werde ich über die Dreharbeiten in Baden-Württemberg und im Elsaß berichten.
Sehr interessant !
Kannte ich nicht…!
Bin gespannt auf den Film!
Eine tolle Idee Rainer!
Bin natürlich sehr gespannt was besonders zu Freudenstadt dabei rauskommt.
Dieter G.
LB
Wann und wo kann ich Ihren Film anschauen?
Er interessiert mich auch deshalb, weil ich Stadtführer in Backnang bin
Der Gesamtfilm soll im Mai 2014 fertig sein. Ob Backnang vorkommt, liegt an der Entscheidung des Gemeinderates und des Tourismus, ob sich die Stadt mit einem kleinen Anteil an den Produktionskosten in Backnang beteiligt.
Endlich befasst sich jemand mit diesem Thema.
Bisher gab es sehr wenig Informationen über das Schaffen von Heinrich Schickhardt.
Hier in Leonberg hat er den Pomeranzengarten anlegen lassen.