Filmproduktion in Freudenstadt

Filmproduktion in Freudenstadt

An manchen Tagen bekomme ich auch als langjähriger Filmemacher eine Gänsehaut: Bei den Filmaufnahmen zu “Heinrich Schickhardt Freudenstadt” ist das gleich mehrmals der Fall: Zum ersten Mal drehe ich in meiner Geburtstadt einen Film. Doch nicht nur das: Es geht um den Erbauer. Freudenstadt ist Schickhardts Meisterwerk – die Renaissance-Stadt, erbaut auf einem sonnigen Plateau mitten im Schwarzwald.  Hinzu kommt: Ich drehe einen Film über meinen direkten Vorfahren. Das macht dieses Projekt für mich so einzigartig. Die Geschichte des “Schwäbischen Leonardos” verbindet sich mit meiner eigenen Biografie.

Freudenstadt soll die neue Residenz des Herzogs werden

Stadtkirche Freudenstadt

Dreh vor der Stadtkirche Freudenstadt

Das es soweit kam, ist dem Württembergischen Herzog Friedrich zu verdanken und seinem politischen Weitsinn. Sein Reich umfasst im 17. Jahrhundert weite Landstriche zwischen dem französischen Mömpelgard und dem schwäbischen Stuttgart. Doch in der Mitte fehlt dem Herrscher eine repräsentative Residenz, um seine Gebiete links des Rheins mit denen rechts des Rheins zu verbinden. Heinrich Schickhardt zeigt sich von der Idee wenig begeistert. Er kennt die Region und auch die kleine Siedlung Christophstal, in der bereits Erze gefördert werden. Den Bauplatz, mitten in einer Wildnis findet er schlichtweg ungeeignet. Doch der Befehl des Landesherren gilt: Schickhardt beginnt mit den Planungen und zeichnet verschiedene Varianten. Seine Federzeichnung zeigt eine quadratische Stadt. Drei Häuserzeilen rund um einen großen Schloßplatz – in der Mitte soll die neue Residenz entstehen.

Die historische Wälde-Akte im Stadtarchiv

Stadtarchivarin Anja Richmann und Rainer Wälde

Stadtarchivarin Anja Richmann und Rainer Wälde

Anja Riechmann, die Stadtarchivarin von Freudenstadt, hat eine Überraschung für unsere Dreharbeiten vorbereitet: Stolz zeigt sie mir das “Wäldealbum” im Archiv: Mein Namensvetter war Stadtbaumeister im 19. Jahrhundert. Seine Aufzeichnungen wurden im Turm der Stadtkirche eingemauert und haben dadurch den Krieg überlebt. Sie sind für mich ein schönes Symbol der Stadtgeschichte und eine interessante Verbindung zu meinen eigenen Wurzeln.

Der “Missing Link” taucht plötzlich auf

Stammbaum Heinrich Schickhardt

Stammbaum Heinrich Schickhardt

Mit dem “Schwäbischen Leonardo” verbindet mich eine besondere Geschichte: Mein Großvater Max Hosch, ein waschechter Freudenstädter hat immer behauptet, unsere Familie würde in direkter Linie von Heinrich Schickhardt abstammen. Als kleiner Junge hat mich diese Geschichte fasziniert, doch beweisen konnte mein Opa das nicht. Als ich vor vier Jahren anfing, die Geschichte meiner Freudenstädter Vorfahren zu recherchieren kam ich zurück bis in das Jahr 1617. Doch den Link zu der Enkelin von Heinrich Schickhardt fand ich erst später – mit der Hilfe eines Stuttgarter Antiquariats: Brigitte Hiller ist wirklich meine Vorfahrin. Damit war die Abstammung meiner Vorfahren von Heinrich Schickhardt, dem Baumeister von Freudenstadt belegt.

SWR4 Radioreportage über die Filmproduktion

Pressebericht im “Schwarzwälder Bote”

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden