Foto: Amazon kindle

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Es hat ein gutes halbes Jahr gedauert, bis der neue Kindle Paperwhite auch in Deutschland lieferbar war. Seit Dezember zähle ich nun auch zu den digitalen Buchlesern und muss zugeben: Seitdem lese ich deutlich mehr Bücher. Nach vier Monaten habe ich mich entschieden, einen kurzen Kindle Erfahrungsbericht zu schreiben.

1. Mit einem Fingertip markieren

Als Buchautor liebe ich die Haptik von gedruckten Büchern: Aufwendiger Schutzumschlag, hochwertiges Papier, das sinnliche Lesevergnügen. Es schien mir schwer vorstellbar, dass ein kühles Lesegerät damit konkurrieren kann. Doch der neue Kindle mit den beleuchteten Seiten hat einige Funktionen, die mich überzeugt haben. Dazu gehört neben dem Seitenlayout (Schrift, Größe, Zeilenabstand), das ich mit einem Fingertip ändern kann, vor allem die Markierfunktion: Ein Klick und schon habe ich einen wichtigen Satz im Buch markiert. Diese Zitate werden automatisch mit Quellenangabe gespeichert und ich kann sie für meine Arbeit (Vorträge, Artikel) jederzeit direkt auf meinem Computer nutzen.

2. Gemeinsam ein Buch lesen

Seit zwei Wochen hat nun auch meine Frau einen Kindle und wir lesen nun mit Vergnügen gemeinsam im gleichen Buch. Einmal Buch kaufen, doppelt genießen. Jeder kann auf seinem Lesegerät eigene Markierungen setzen und dann mit dem anderen über den Inhalt diskutieren. Gerade bei Sachbüchern ist das ein großer Vorteil.

3. Sofortige Übersetzung

Um meine Sprachkenntnisse aufzufrischen, lese ich regelmäßig englische Bücher. In den meisten Kapiteln gibt es sechs bis acht Wörter, deren exakte Bedeutung mir nicht geläufig ist. Ein Klick auf das Wort und schon bietet mir das eingebaute Wörterbuch eine sofortige Übersetzung ins Deutsche an. Auf diese Art trainiere ich permanent meinen Wortschatz und lerne beständig hinzu. Ein weiterer Vorteile: Viele aktuelle Neuerscheinungen sind im Original auch deutlich günstiger als die deutschen Bücher erhältlich.

Mein Resümee nach vier Monaten: Ich lese täglich, meist auch ein deutsches und ein englisches Buch parallel. Durch die kostenlosen Leseproben kann ich den Stil des Autors und den Inhalt vorab prüfen, bevor ich das Buch kaufe. Eine sinnvolle Option, die vor Fehlinvestionen in gedruckte Titel bewahrt. Wie oft habe ich erlebt, dass sich ein Buch nach dem ersten Kapitel als Enttäuschung herausstellte und dann ungelesen ins Regal wanderte. Jetzt lese ich zur Probe und entscheide dann, ob der Inhalt hält, was Cover und Werbetext mir versprechen.