Wünschen Sie sich mehr öffentliche Anerkennung für Ihr Unternehmen? Möchten Sie Ihre Reputation erhöhen? Träumen Sie davon, als anerkannter Experte von Radio und Fernsehen angefragt zu werden? In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie mit einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit mehr Reichweite gewinnen.

Öffentlichkeitsarbeit
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Welche Geschichte möchen Sie erzählen?

Wie komme ich in die Medien? Das ist eine Frage, die sich jeder Selbstständige und Unternehmer stellt. Vor allem dann, wenn ein Mitbewerber von der Presse hofiert wird und häufig als Experte glänzt. Gerade in der Corona-Pandemie schafften es manche Akteure besonders gut, sich vor den Mikrofonen und Kameras gekonnt in Szene zu setzen. Vielleicht reagieren Sie gerade mit einem lässigen Achselzucken: Was soll’s? Mein Tipp: Schauen Sie genau hin und analysieren Sie konkret, was hinter dem medialen Erfolg der Mitbewerber steckt.

Nach 35 Jahren im Medienbusiness kann ich Ihnen sagen: Es kommt primär auf Ihre Geschichte an. Was haben Sie als Selbstständiger erlebt? Was bewegen Sie als Unternehmer? „Ziemlich viel – und das bereits seit Jahren“, antworten Sie vielleicht. Doch essenziell für Ihren Erfolg in der Öffentlichkeitsarbeit ist eine klare Storyline: Wer ist der Held? Was macht ihn einzigartig? Welche Krise hat er durchlebt? Wie geht er mit Niederlagen um?

Gerade in der Krise steckt enormes Potenzial für gute Geschichten. Das können Sie seit Wochen beobachten, wenn Sie „Tagesschau“ oder „Heute-Journal“ sehen. So häufig wie selten zuvor werden Unternehmer gezeigt, die in der Krise stecken. Sie sind Rollenvorbilder für Tausende von Arbeitgebern, von Solo-Selbstständigen, denen es in der Pandemie ähnlich geht.

Die Medien suchen täglich neue Geschichten

Vielleicht sagen Sie jetzt: Ich möchte doch nicht in einer Krise von Millionen von Zuschauern gesehen werden! Meine Antwort: Jetzt haben Sie die einmalige Chance, sich als Unternehmer zu profilieren und dauerhaft Reputation aufzubauen – auch als Marke. Die Medien suchen täglich nach neuen Geschichten von „Helden“, die in der Krise durchhalten, nicht aufgeben, sich neu erfinden, neue Wege gehen. Auch wenn Sie sich gerade nicht als Held fühlen: Sie stehen mit Ihrem Unternehmen in der Öffentlichkeit, sind Vorbild, werden ständig beobachtet.

Dazu ein konkretes Beispiel: Markus Wasserle bekommt einen Anruf vom ZDF. Der überregionale Sender will ihn und seine Gebäudereinigungsfirma am Samstagabend vorstellen. Eine Riesenchance für den Chef von 400 Mitarbeitern in München. Kurze Nachfrage: Was will das ZDF von ihm? Sie haben gehört, dass er seinem Team besondere Wertschätzung entgegenbringt.

Er hat eine eigene Kletterhalle gebaut und auch eine Surfanlage – dort können die Mitarbeiter kostenlos trainieren. Das fördert die Gesundheit, reduziert die Krankheitstage und stärkt die Bindung zum Unternehmen. Markus Wasserle strahlt am Telefon – das merke ich schnell, als er bei mir anruft. Gleichzeitig ist er auch etwas nervös. Wie läuft das ab? Was soll ich sagen?

Öffentlichkeitsarbeit im Abendprogramm des ZDF

Die Anfrage scheint wie ein Lottogewinn: eine Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dazu am Samstag, wenn viele zu Hause sind. Mehrere Millionen Zuschauer bundesweit. Der Reputationsgewinn und vor allem die Reichweite sind selbst mit einem großen Werbebudget nicht zu kaufen.

Da ich selbst viele Jahre als Redaktionsleiter im Fernsehen aktiv war und zahlreiche Magazinsendungen und Talkshows moderiert habe, weiß ich, wie das Medium arbeitet. In der Regel beauftragt die Redaktion ein freies TV-Team mit Redakteur, Kameramann und Tontechniker, um den Film zu drehen.

Bereits vor dem Dreh wird das Thema abgestimmt: Was ist die Kerngeschichte? In diesem Fall ein außergewöhnlicher Unternehmer, der alles unternimmt, um die Fluktuation seiner Mitarbeiter zu reduzieren. Natürlich gibt der Spagat zwischen Gebäudereinigung und Kletterhalle eine kurzweilige Story und viele schöne Bilder. Schließlich sollen die Zuschauer nicht nur informiert, sondern auch unterhalten werden.

Wie kann ich mich auf das Medium vorbereiten?

Im Vorfeld briefe ich Markus Wasserle, auf was er bei seinem Fernsehauftritt achten sollte. Mein Tipp: Warten Sie nicht auf die Fragen, sondern überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie sagen möchten. Was ist Ihre Kernbotschaft? Welches Beispiel, welche Geschichte möchten Sie erzählen? Zum Hintergrund: In 90 Prozent der Sendungen sind die Fragen des Reporters nicht zu hören. Er möchte Sie nur zum Sprechen bringen. Die Fragen sind deshalb meist unwichtig. Entscheidend sind nur Ihre Antworten.

Häufig zieht der erste TV-Bericht weitere Medien von Print bis Radio nach sich. Der Auftritt von Markus Wasserle im ZDF ist deshalb auch mindestens zwei Pressemeldungen wert: die erste über die Dreharbeiten des Senders – das ist für die regionale Presse interessant. Dann der zweite Bericht, wenn die Sendung ausgestrahlt wird. Wer einmal in den Medien auftaucht und sich dabei bewährt, wird in der Regel immer wieder angefragt. Häufig sind es dieselben Redakteure, die sich an ein gelungenes Interview, einen interessanten Unternehmer, eine originelle Geschichte erinnern und diese Person immer wieder vorschlagen.

Entscheidend für Ihren Erfolg in der Öffentlichkeitsarbeit ist strategisches Storytelling: Für welches Thema sind Sie Experte? Was macht Ihre Dienstleistung, Ihr Angebot einzigartig? Welche Geschichte steckt dahinter? Wen könnte das interessieren? Und vor allem: Welche Medien nutzt Ihre Zielgruppe? Gerne unterstütze ich Sie dabei, damit Ihr persönliches Themen-Profil zu entwickeln.

Im Gespräch mit meinen Kunden merke ich, dass es manches Mal die kleinen Dinge sind, die Medien magnetisch anziehen. Brüche in der Biografie, ungewöhnliche Hobbys, pfiffige Ideen und besondere Locations: so wie bei Arne Suter, der als Profimusiker mit seiner Frau ein Dentallabor leitet. Oder um es in einer Überschrift zu formulieren: “Schlagzeug trifft Krone.”

Best-Practice-Tipp für Ihre Öffentlichkeitsarbeit

  1. Träumen Sie groß: In welchen Medien möchten Sie gerne auftreten und mit Ihrer Arbeit gesehen werden?
  2. Entwickeln Sie Ihre Story: Haben Sie den Mut zu Marotten und zu ungewöhnlichen Ideen, die Sie einzigartig machen.
  3. Denken Sie quer: Für welche Medien könnte Ihre Geschichte besonders attraktiv und interessant sein?