In meinem heutigen Praxisbeitrag gebe ich Ihnen praktische Tipps, wie Sie Ihre eigene Kreativität pushen können. Wie gelingt es Blogbeiträge und Pressemeldungen in kürzerer Zeit zu verfassen?

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Die richtigen Fragen stellen

Bevor ich mich an den Text setze, stelle ich mir die wichtigste Frage: Für wen schreibe ich? Wer ist meine Zielgruppe? Welche Themen interessieren die Leser?

Diesen Blog schreibe ich seit 12 Jahren für Selbständige, kleine und mittelständische Unternehmer und Führungskräfte. Meine Themenauswahl ergibt sich aus den Gesprächen, den Fragen, die ich im Coaching höre. Aber auch aus Gesprächen mit Freunden und Bekannten. Was beschäftigt sie? Was macht ihnen Mühe?

Ein guter Text sollte diese Fragen beantworten. Je konkreter ich weiß, was wirklich relevant ist, desto genauer kann ich darauf eingehen. Das spart Zeit – auch beim Schreiben.

Eine gute Struktur spart Zeit

Ob Pressemeldung oder Blogbeitrag: Gute Texte brauchen eine klare Struktur. Bereits in den ersten zwei Sätzen muss klar sein, worum es geht. Welche Informationen soll der Leser erhalten? Welche Reaktion möchte ich mit einer Meldung auslösen?

Bei Online-Medien spielt die Satzlänge eine große Rolle. Kurz und knapp, nicht verschachtelt. Außerdem der Umbruch: Nach zwei bis drei Sätzen eine Leerzeile – das erhöht die Lesbarkeit auf dem Bildschirm.

Zur guten Struktur gehören auch Anfang und Ende: Sie müssen Interesse wecken, sollten im besten Fall einen Rahmen bieten. Wie eine Geschichte, die als Praxisbeispiel zum Einstieg erzählt wird. Natürlich braucht sie am Ende des Textes auch einen spannenden oder befriedigenden Abschluss. Der Leser will wissen, wie sie ausgeht.

Ein klarer Fokus reduziert den Aufwand

Die meisten Themen sind so komplex, dass ich alleine mit der Recherche viele Stunden verbrauchen kann. Wenn ich über Künstliche Intelligenz schreiben will, kann ich mich in tausenden von Strängen verlieren.

Mir persönlich hilft es, den Fokus auf einen einzelnen Aspekt zu richten. So werde ich in Kürze einen Blogbeitrag zum Prompting bei ChatGPT schreiben: Mit welchen Befehlen komme ich zum gewünschten Ergebnis?

Sehr viel Zeit spart natürlich auch, wenn ich mir bei Interviews überlege, welche Themen für den Leser wirklich interessant und relevant sind. Ich selbst konzentriere mich auf 20 Minuten Gespräch. Mehr Antworten kann ich in einem normalen Beitrag nicht verwerten.

Kleine Tools die Zeit sparen

Für meinen zweiten Blog Nordhessenliebe portraitiere ich interessante Menschen aus der Region. Die Gespräche führe ich meist per Telefon. Die Antworten schreibe ich direkt am Computer mit. Das heißt ich mache keine Aufnahme, die ich später mühsam abhöre und in einen Text verwandle muss.

Bei Interviews, die ich für das Fernsehen oder für Dokumentarfilme führe, arbeite ich mit kostenpflichtigen Transkriptionsprogrammen. Das heißt: Ich lade den Ton hoch und erhalte nach wenigen Minuten ein Word-Dokument mit dem Text.

Sehr viel Zeit spare ich auch, indem ich direkt beim Gespräch die wichtigsten Stellen markiere. Auch bei Fachartikeln unterstreiche ich beim ersten Lesen relevante Fakten oder Zitate. Beim Schreiben spart dies wertvolle Zeit.

Eine Schreibroutine entwickeln

Am Wochenende habe ich eine Schreibwerkstatt geleitet: “Schreib dein Buch”. Drei Tage mit drei angehenden Autoren, die ihren ersten Roman schreiben wollen. Meine Botschaft: Schreiben ist Handwerk, das man regelmäßig trainieren muss.

Um gut und schneller schreiben zu können, braucht man Schreib-Routinen. Als Journalist habe ich das über Jahrzehnte trainiert. Bei jedem Medium gibt es einen Redaktionsschluss – auch bei diesem Blog. Sonst würde er nicht regelmäßig jeden Donnerstag um 6 Uhr erscheinen.

Wenn Sie stressfrei schreiben wollen, empfehle ich Ihnen regelmäßige Schreibzeiten einzuplanen. Lieber jede Woche eine Stunde als gar nicht zu schreiben.

Zum Schluss noch Pomodoro

Ich liebe die Pomodoro-Methode: 25 Minuten konzentriert arbeiten, dann 5 Minuten Pause. In dieser Zeit kann ich sehr gut vier bis fünf Absätze schreiben. Danach aufstehen, kurz durchatmen und in der zweiten Runde den Text fertig schreiben.

Ich habe diese Methode bereits als Student eingesetzt, um mich auf Klausuren vorzubereiten. Heute nutze ich das konzentrierte Schreiben auch bei längeren Texten für meine Romane. So schreibe ich täglich maximal vier Stunden. Danach ist 20 Stunden Pause, in denen mein alltägliches Leben weitergeht.

Der große Vorteil: Je konzentrierter ich meine Schreibzeiten plane, desto schneller komme ich auch zu einem Ergebnis. Wie bei diesem Text, den ich jetzt nach 60 Minuten abschließen kann.

Foto: Iberostar Selection Llaut Palma, Mallorca

Einladung nach Mallorca

Falls Sie das Thema Fokussierung auch für andere Lebensbereiche interessiert, lade ich Sie herzlich nach Mallorca ein. Gemeinsam mit Professor Jörg Knoblauch, Professor Lothar Seifert und dem Lebensplanungs-Experten Sigfried Lachmann leite ich das Seminar: Dem Leben Richtung geben.

Vom 31. Oktober bis 3. November haben sich bereits 12 Führungskräfte angemeldet. Das ausführliche Programm finden Sie hier.

Falls Sie Zeit und Lust haben, freue ich mich auf eine Begegnung mit Ihnen auf Mallorca.