Bereits im letzten Jahr habe ich als Trendscout auf gesellschaftliche Entwicklungen hingewiesen. Heute möchte ich Ihnen fünf Trends vorstellen, die für Ihr Unternehmen wichtig sein können.

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Die Silversurfer werden zunehmend digital

Zwei Drittel der Deutschen sind bereits in den sozialen Netzwerken unterwegs. Was überrascht: Trotz Negativschlagzeilen legen Facebook & Co. weiter zu. Besonders bemerkenswert: Die Generation Ü60 erliegt nun auch dem Charme von Social Media. Sie ist dafür verantwortlich, dass die Netzwerke weiterhin stark wachsen.

Whats-App hat die 50-Prozent-Grenze in Deutschland überwunden: 56 Prozent der Menschen nutzen die App auf ihrem Mobiltelefon. Damit ist die Facebook-Tochter das populärste Netzwerk bei uns. Auf Platz zwei rangiert nach wie vor Facebook, das von rund 40 Prozent der Bevölkerung genutzt wird, Tendenz weiterhin steigend. Immer populärer auch das Bildernetzwerk Instagramm, gefolgt von youtube.

Mein Tipp: Korrigieren Sie den Glaubenssatz, nur die junge Generation wäre über die sozialen Netzwerke für Ihre Angebote ansprechbar. Die Generation der Silversurfer ist stark im Kommen und gerade über den digitalen Marktplatz Facebook gut erreichbar.

Der Gender-Wahnsinn nimmt zu

Gestern berichtete „Die Welt“ ausführlich über die Stadt Hannover, die sich an die „Spitze der Gender-Bewegung“ stellt. Oberbürgermeister Schostock verpflichtet seine 11.000 Mitarbeiter künftig die Anrede „Frau und Herr“ zu vermeiden. Die Verwaltungssprache soll nach seiner politischen Agenda künftig geschlechtsneutral formuliert werden. In Hannover gibt es künftig keine Lehrer mehr, sondern nur noch Lehrende. Das Rednerpult wird abgeschafft und durch ein Redepult ersetzt.

Ich frage mich: Hat die öffentliche Verwaltung keine wichtigeren Probleme? Seit Jahrzehnten wird die Digitalisierung verschlafen und hängt Lichtjahre hinter dem deutschen Unternehmensstandard hinterher. Wer auf Ämter angewiesen ist, muss immer noch analog antreten, Akten einreichen und sehr viel Geduld aufbringen.

Mein Tipp: Lassen Sie sich als Unternehmer von diesem politischen Gender-Wahnsinn nicht verführen. Nach meiner Beobachtung sehnen sich Kunden wie Mitarbeiter nach Stil und Form – auch in der Anrede: „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist in der geschäftlichen Korrespondenz nach wie vor die korrekte und wertschätzende Form.

An E-Mobilität führt kein Weg vorbei

Der Dieselskandal und das „Wegducken“ der Politik hat großen Schaden angerichtet – auch im Vertrauen von Unternehmern und Selbständigen gegenüber den Verantwortlichen. Doch spätestens jetzt ist klar: An alternativen Techniken führt kein Weg vorbei. Die Elektroautos sind im Kommen. Ein Trend den ich bereits vor fünf Jahren in meinem Blog thematisiert habe.

Mein Tipp: Wenn Sie sich als innovatives Unternehmen positionieren wollen, sollten Sie 2019 über eine E-Ladestation für Ihre Kunden und Geschäftspartner nachdenken. Hamburg ist derzeit Spitzenreiter mit 834 Anlaufstellen für Elektroautos, gefolgt von Berlin (779) und München (696). Doch in kleinen Städten und auf dem Land ist das Netzwerk noch sehr dünn und ausbaufähig. Hier können Sie als Unternehmer für positive Schlagzeilen sorgen und bei Ihren Kunden und auch Mitarbeitern punkten.

Kondo: Aufräumen und Ordnung werden Kult

Eine pfiffige Japanerin räumt die Welt auf: Marie Kondo hat mit „Magic Cleaning“ einen Bestseller geschrieben, der nun global für einen Aufräum-Trend sorgt. Vor drei Jahren habe ich ihr Buch gelesen, das sich in einem Satz zusammenfassen lässt: Jeden Gegenstand nur einmal prüfend in die Hand nehmen: Macht er mir noch Freude? Wenn ja, darf ich ihn behalten, ansonsten verabschiede ich ihn mit einem „Danke“.

Mittlerweile ist Marie Kondo Multi-Millionärin. In den USA ist ihr Name zum Verb geworden: Hast Du schon deine Wohnung gekondot? Zudem gibt es jetzt ihre Fernsehserie bei Netflix. Ich bin mir sicher, Sie werden ihren Namen dieses Jahr noch öfter hören. Lange vor Marie Kondos Aufräum-Mission hat Jürgen Kurz angefangen, in deutschen Firmen für Klarheit und Ordnung zu sorgen. Mit Büro-Kaizen hat er einen Standard gesetzt, der sich auch im Alltag gut umsetzen lässt.

Mein Tipp: Nutzen Sie den Aufräum-Trend, um auch in Ihrem Unternehmen die Mitarbeiter zu schulen und auf die Zeit- und Kostenersparnisse hinzuweisen: „Für immer aufgeräumt“ ist ein passendes Zielfoto, das sicherlich auch Ihr Team anspornt, Ressourcen zu schonen.

Zurück zur Natur: Waldbaden ist mega-in

In Japan ist Waldbaden bereits seit 1982 etabliert: Mediziner haben die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldbadens nachgewiesen und als Anti-Stress-Methode anerkannt. „Shirin Yoku“ bedeutet soviel wie ein „Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“.

Seit 2012 gibt es an japanischen Universitäten einen neuen Forschungszweig: Die „Waldmedizin“ untersucht den gesundheitsfördernden Effekt des Waldbadens. Mittlerweile hat auch das Gesundheitsministerium das Waldbaden als festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge anerkannt. Beim Waldbaden geht es um Entschleunigung: In praktischen Übungen wird die aktive Entspannung und Achtsamkeit trainiert und das in der freien Natur.

Mein Tipp: Setzen Sie Waldbaden als Präventiv-Angebot in Ihrem Unternehmen ein. Lassen Sie einen Mitarbeiter zum „Waldbademeister“ ausbilden und bieten Sie in den Mittagspausen gezielt Übungen an.

Zum Schluss lade ich Sie herzlich zum nächsten Innovationsforum im Gutshof ein, für das ich die Zeitgeist-Forscherin Kirstine Fratz gewinnen konnte. Am 22. Februar geht es um neue Trends, die für Ihr Unternehmen relavant und wichtig sein können. Zudem werden wird Sven Kaun-Feederle die Zukunft der Arbeitswelt im „Urban Office“ vorstellen. Das ausführliche Programm finden Sie hier.