Hand aufs Herz: Erkennen Ihre Kunden beim ersten Klick auf Ihrer Webseite, was Sie machen? In der medialen Überflutung kommt es auf eine klare Botschaft an, die sofort verständlich ist. In diesem Beitrag stelle ich Ihnen drei Fallen vor, die Sie als Unternehmer unbedingt vermeiden sollten.

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Sie konkurrieren mit Ihren Kunden um die Heldenrolle

Ein Klick auf die Startseite und schon wird klar, wer in Ihrem Unternehmen die Hauptrolle spielt: Bohrer, Bauteile, Werkzeugmaschinen oder hochglanzpolierte Glasfassaden. Je nach Persönlichkeitsstil werden die Produkte und Dienstleistungen vorstellt oder die eigenen Firmengebäude. Ich kann den Stolz gut verstehen, schließlich steckt hinter jedem Unternehmen ein mutiger Entrepreneur, der hier seine Lebensleistung präsentiert. Doch aus Kundensicht bietet das keinen Nutzen und auch keine emotionale Verbindung. 

Ein Kernproblem, das viele kleine und mittelständische Unternehmer leider übersehen: Unbemerkt treten sie in Konkurrenz mit ihren Kunden. Der erste Eindruck: Hier geht es nicht um mich als Kunden und um meine Probleme, sondern um eine Selbst-Beweihräucherung des Dienstleisters. Unbemerkt machen einige Mittelständler damit einen ähnlichen Fehler, den sie bei der jüngeren Generation kritisieren: „Ich – mir – meiner – mir!“ 

Deshalb meine klare Empfehlung: Lassen Sie Ihre Kunden glänzen. Nutzen Sie Ihre Startseite für Kundenreferenzen. Erzählen Sie in Ihrem Blog die Geschichte Ihres Kunden und wie Sie ihn bei der Lösung seiner Probleme unterstützt haben. 

Sie bieten keinen klaren Plan, wie Sie die Kunden-Probleme lösen

Ich halte regelmäßig Vorträge – am liebsten vor Handwerkern. Kürzlich erzählte mir ein Schreiner, der sich vor zwei Jahren selbständig gemacht hat, dass er von Kunden zur Rolladen-Reparatur gerufen wurde. Kein Problem, als serviceorientierter Handwerker macht er das auch. Doch seine Kernkompetenz, als Meister handwerkliche Unikate zu gestalten und individuelle Lösungen zu bieten, bleibt im Hintergrund. 

Mein Tipp: Entwickeln Sie auch in Zeiten voller Auftragsbücher eine klare Strategie, wer Ihre Wunschkunden sind und welche Dienstleistungen und Produkte Sie am besten anbieten können.  

Ich persönlich habe mir dazu einen „Onepager“ angelegt und von einer Designerin gestalten lassen: Jeder Interessent sieht auf einen Blick, was mein Kernprodukt ist und wie ich ihn im weiteren mit einem „Rundum-Sorglos-Paket“ unterstütze, damit seine Probleme gelöst werden.  

Sie bieten Ihren Kunden kein höheres Ziel

Bei dem amerikanischen Autoren Donald Miller habe ich eine Empfehlung gelesen: „Clarify your message, so customers will listen. – Vereinfache Deine Botschaft, dann werden die Kunden auch zuhören.” Ich finde das einen hohen Anspruch, an dem ich mich mit meiner eigenen Webseite selbst messen lassen muss:

Wird auf den ersten Blick deutlich, was mein Kernprodukt ist?  

Mache ich den Interessenten deutlich, dass ich keine Standardprodukte verkaufe, sondern maßgeschneiderte Lösungen für jedes individuelle Problem? 

Wichtig scheint mir zudem der soziale Nutzen, den viele Unternehmer schlichtweg vergessen. Das lässt sich gut am Beispiel von Starbucks illustrieren: Die internationale Kaffeehauskette bietet Koffeinhaltige Getränke wie Millionen andere Dienstleister. Das entscheidende Plus: Starbucks hat aus einem gesichtslosen Massenprodukt ein hippes Marken-Erlebnis gemacht.

Entscheidend ist nicht Kaffee-Qualität, sondern die Erkenntnis, dass Menschen auf der ganzen Welt einen Wohnzimmer-Ersatz suchen, dazu freies WLAN.  

Kunden werden Teil einer Gemeinschaft

Wer bei Starbucks sitzt und arbeitet wird Teil einer Gemeinschaft, dass der Kaffee fair angebaut wird, setzt der Konsument als selbstverständlich voraus. Gleichzeitig hat er das Gefühl: Mit jedem Kaffee, den ich mit Freunden genieße, trage ich auch gesellschaftlich ein klein bischen dazu bei, dass es auf der Welt etwas gerechter zugeht.

Ob dies Mythos oder Wahrheit ist, können wir gerne in den Kommentaren diskutieren. Doch der philosophische Mehrwert, die Sinnhaftigkeit einer Dienstleistung, die Nachhaltigkeit eines Produktes wird für die Kunden immer wichtiger. 

Meine Empfehlung: Notieren Sie diesen Mehrwert und kommunizieren Sie offen, wie Sie als Unternehmen Ihren Kunden helfen, gemeinsam auch „höhere“ Ziele zu erreichen. Ein erster Anfang kann eine Seite Ihrer sozialen Verantwortung sein: Die „Social Responsibility“. 

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