In diesem Frühjahr beginnt eine gravierende Zeitenwende. Wir werden künftig über das Leben vor Corona und die Zeit danach sprechen. Meine Frage heute: Wie gestalten Sie Ihre Zukunft nach Corona?

Zukunft nach Corona – Shutterstock

Abschied von der Normalität

Das zentrale Thema dieser Tage: Wie lange dauern die öffentlichen Einschränkungen? Jeder sehnt sich danach, zur Normalität zurück zu kehren. Meine persönliche Antwort: Der alte Lebensstil vor Corona wird nicht zurückkehren. In diesem Frühjahr beginnt eine neue globale Zeitrechnung.

Natürlich werden in einigen Wochen wieder Schulen, Kinos und Fitnessstudios öffnen. Auch die Wirtschaft wird sich eines Tages wieder erholen. Doch das gewohnte Mantra eines “weiter so” hat keine Wirkkraft mehr. Es gibt kein Zurück mehr in die alte Epoche, sondern nur einen markanten Neuanfang.

Wie nach einem Krieg wird in den kommenden Monaten ein gesellschaftlicher Wiederaufbau notwendig sein. Wer als Selbständiger aktuell mehr Zeit hat, sollte die Trümmer des alten Lebens jetzt schon zur Seite räumen.

Was wollen wir wirklich?

Als regelmäßiger Blogleser erinnern Sie sich vermutlich an den Beitrag, den ich vor vier Wochen in unserer Klausur geschrieben habe: Warum wir mit 59 Jahren nochmals durchstarten. Ich habe berichtet, dass wir in Nordhessen einen regionalen Zukunftsprozess starten möchten.

Damals hätte ich nicht gedacht, wie radikal die Corona-Krise unseren gesamten Globus transformieren würde. Unsere Frage vor einem Monat lautete: Wie gewinnen wir die Entscheidungsträger für einen regionalen Prozess? Heute bin ich mir sicher, dass durch die Krise etliche Politiker und auch Unternehmer dankbar dafür sein werden, wenn die Zukunftswerkstatt beginnt.

Die aktuelle Erschütterung zeigt uns, welche Fundamente tragen und was wir wirklich wollen. Solidarität ist das Wort der Stunde. Uns wird bewußt, wieviele unsolidarische Systeme wir uns geleistet haben.

Ich bin überzeugt, dass die Mitarbeiter in der Pflege, die Erzieher in den Kindergärten und auch die Kassiererinnen künftig so nicht weiterarbeiten werden. Jedem Bürger, der sie mit halbwegs offenen Augen beobachtet, wird bewußt: Sie verdienen deutlich mehr Wertschätzung und eine faire Entlohnung – auch nach der Krise.

Das Ende von “immer schneller”

Wer in dieser Krise innehält und zur Ruhe kommt, stellt fest, dass auch unsere Religion des “immer höher, immer schneller, immer mehr” zu einem Ende gekommen ist.

Ich persönlich liebe Reisen und habe als Filmemacher viele Region der Welt erkundet. Doch sind sie wirklich lebensnotwendig, wie viele es glauben? Natürlich nicht. Es gibt kein Menschenrecht auf Fernreisen.

Wir lernen in der Krise, dass wir auch mit weniger Konsum und weniger Reisen ein glückliches Leben führen können. Sofern wir genügend Menschen in unserer Nachbarschaft und in unserem Freundeskreis haben, die mit uns ihr Leben teilen. Sobald es wieder möglich ist, wird so manche fröhliche Tischrunde dieses Lebensgefühl der Gemeinschaft stärken und neu aufleben lassen.

Die Zukunft nach Corona

Auch der bekannte Zukunftsforscher Matthias Horx hat vor wenigen Tagen sein Bild von einer Zukunft nach Corona veröffentlicht. Ein sehr lesenswerter Artikel, den ich Ihnen wirklich ans Herz legen kann, falls Sie ihn noch nicht kennen.

Horx ermutigt zu einem Zukunftssprung in den Herbst 2020: Wie sieht mein Leben, meine Firma nach der Krise aus? Meine Frau und ich treffen uns seit Montag täglich, um gemeinsam unser Zukunftsbild zu skizzieren. Die Schließung unserer Firma gibt uns die Zeit, um unsere Gedanken zu sortieren und unser Engagement zu fokussieren.

In der letzten Ausgabe von “Die Zeit” (Nr. 13) habe ich dazu ein ermutigendes Zitat von Bernd Ulrich gefunden: “Wir stellen staunend fest, WAS wir alles können. Wer diese Krise bewältigt, kann der nicht fast alles?”

Ulrich glaubt: “Diese verdammte Krise hat einen Möglichkeitsraum eröffnet. … Die neue Normalität könnte eine bessere sein.”

Wie sieht Ihr Zukunftsbild aus?

Mein Kollege Jonathan Linker berichtet, dass bei der Aktion #wirvsvirus spontan 40.000 Menschen mitgemacht haben. Sie haben in kurzer Zeit neue gesellschaftliche Lösungsansätze entwickelt. Zudem war es das größte Event dieser Art bisher.

Mein Tipp: Nutzen Sie die freien Zeitressourcen, um sich positiv auf die Zeit nach Corona einzustellen. Ich habe heute morgen eine Liste mit Chancen und Risiken der Krise erstellt und dabei drei neue Geschäftsideen entdeckt.

Mir persönlich hilft es in diesen Tagen Selbständige und Unternehmer anzurufen und sie zu fragen, wie sie mit der Krise umgehen und welche Chancen sie für ihr eigenen Business erkennen. Das inspiriert mich selbst und motiviert meine Frau und mich, weiter an unserem eigenen Zukunftsbild zu arbeiten.

PS: Wenn ich Sie dabei unterstützen kann, Ihr persönliches Zukunftsbild zu gestalten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Wie wäre es mit einem persönlichen Coaching via Skype oder Telefon? Schreiben Sie mir eine kurze Mail an office@gutshof-akademie.de